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الثلاثاء، 28 أبريل 2020

Freiheit


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Freiheit

                     Prof. Dr. M. Shama
      Die moderne Kultur stellt viele Devisen auf und propagiert, dass siefür den Menschen verwirklicht habe, was für ihm im Laufe der menschlichen Geschichte nicht erreichbar war. Zu diesen Devisen gehört ihre Behaup-tung, dass sie die Regeln der Freiheit in der Gesellschaft verankert und deren Stützpfeiler in den menschlichen Gesellschaften gefestigt habe. Nachdem im Altertum der Mensch für den Stammesführer und später für die Könige und Fürsten zum Sklaven gemacht worden sei, sei er heute in seinem Leben frei und könne dieses gestalten, wie er wolle und auf welche Weise er wünsche. Ja was sogar den ersten Platz bei den modernen Infor-mationsmitteln einnimmt und das Interesse vieler politischer Analytiker und Nachrichten kommentatoren gewinnt, ist die Konzentration auf die Freiheit des Menschen in dem, was er glaubt, und die Zusicherung seines Rechtes auf die Äusserung seiner Gedanken und Meinungen ohne Furcht vor einem Herrscher oder Angst vor einem Präsidenten. Denn in der westlichen Kultur kann man seine Meinung in allen Lebensbereichen äussern, selbst wenn man dabei Machthabern und Herrschern widerspricht, wie auch immer deren Stärke und Macht seien.
      Diese Ansicht hat sich trotz dessen, was sie an mit der Wahrheit nicht zu vereinbarenden Übertreibungen enthält, im Verstand der Menschen bis zu einem solchen Ausmass gefestigt, dass diese dahin kamen die Gesell-schaften und Völker auf der Basis dessen zu bewerten, dessen sich deren Individuen im Bereich auf dem Gebiet von Äusserung und Kritik erfreuen. Sehen sie eine Gesellschaft unter Kontrolle einer Ordnung, die keine Äusserung erlaubt oder keine Kritik akzeptiert, schauen sie auf sie von oben herab, das heisst sie halten sie für eine der zurückgebliebenen Gesellschaften, die auf den Stufen der Kultur noch nicht bis zur Achtung der persönlichen Freiheit und zum Anerkennen des Rechts des Menschen auf lautes Denken emporgestiegen sind. Sie betrachten das als den ersten und HauptBaustein im Fortschritt und Aufstieg. Denn wer keine Rede-freiheit hat, für den ist es undenkbar, dass er über Voraussetzungen für einen kulturellen Aufbau verfügt.
   Von diesem Konzept ausgehend klassifizieren sie die Gesellschaften gemäss deren Sicht des Freiheitsproblems und unterscheiden zwischen ihnen auf der Basis der Kraft der geistigen Bewegung in ihnen und der Stärke deren geistigen Auseinandersetzung mit dem, was in ihnen an gegenseitigem Aneinanderstossen, Diskussion und Konkurrenzkampf auf geistiger Ebene stattfindet, wobei davon alle Energien herrühren, die die verschiedenen Sektoren der Gesellschaft mit dem versorgen, was sie stän-dig vorwärtstreibt. So entwickeln sie sich weiter und erneuern sich ununter-brochen oder sie sinken in sich zusammen oder erstarren. Denn die Gedan-ken -freiheit weicht ihre Starrheit auf, verhindert ihren Stillstand und wirkt auf die Kontinuität ihres Vorwärtstreibens hin; sie kennen also keinen Punkt, an dem sie verweilen, sondern setzen den Vormarsch unendlich fort.
      Wenn wir nach der Position der islamischen Gesellschaften in der Vorstellung dieser Leute suchen, finden wir, dass sie sie in diesem Bereich ans Ende der Liste der Klassifizierung  der Gesellschaften gelegt haben, indem sie behaupten, dass es sich um Gesellschaften handle, deren Indivi-duen keinerlei Art persönlicher Freiheit geniessen. Denn der Bürger kann seine Meinung darüber, was um ihn an Ereignissen vorkommt, nicht äussern, selbst wenn diese direkt von seinem Leben abhängen. So entschei-det innerhalb der Familie der Vater den Werdegang seiner Kinder ohne Rücksicht auf deren Wünsche, in einigen Fällen sogar ohne deren Meinung zu hören. Es ist kein Übertreiben, wenn wir sagen, dass viele Väter gar nicht versuchen die Neigungen ihrer Kinder zu erkennen, und sei es durch Beobachtung von weitem. Der Vater praktiziert also mit ihnen absolute „Diktatur“. So entwirft er für sie deren Lebensverlauf und legt für sie den Weg deren Zukunft fest, ja zuweilen mischt er sich sogar in unverhüllter Form in deren Anspornen zur Bevorzugung einer Art von Essen gegenüber einem anderen ein.
      Ebenso behandelt der Mann seine Frau in der Annahme, sie gehöre ihm. So ignoriert er ihre Empfindungen, erklärt ihren Willen für wirkungslos und lehnt ihre Meinung beim Fassen der Beschlüsse ab, die den Werdegang der Familie bestimmen.
      Dieses Bild stellt die Reflexion der allgemeinen Erscheinung in der Gesellschaft hinsichtlich dessen dar, was es an Beziehungen zwischen Herrschendem und Beherrschtem, Herrscher und Untertanen, ja sogar zwischen Lehrer und Schüler in den Schulklassen und Sälen der wissen-schaftlichen Forschung gibt.
   Trotz dessen, was darin an Übertreibungen ist – dahin hat sie ihr Unwi-ssen über die Philosophie der Traditionen und Sitten in der islamischen Gesellschaft gebracht. Unser Interesse erregt nun aber, dass sie diese Erscheinungen mit dem Islam verbinden und dann einen Schluss des Inhalts ziehen, dass der Islam keine Freiheit in der Gesellschaft anerkenne, sei es nun im Umkreis der Familie oder auf der Ebene des öffentlichen Lebens. Denn er gebe dem Vater das Recht auf Erziehung seiner Kinder auf eine Weise, die ihnen die Äusserung deren Meinungen – insbesondere beim Widerspruch zu dessen Meinung – und Besti-mmung deren Zukunft nicht erlaube. Ausserdem lasse er die Frau zum Eigentum des Mannes gehören, der über sie verfüge, als ob er sein Hab und Gut verwalte.
      Ohne Zweifel tritt diese Vorstellung trennend zwischen sie und den Islam, denn sie hält sie vom Nachdenken über die Lehren des Islam ab und als Folge denken sie nicht daran ihn als Religion anzunehmen.

     Inwieweit stimmt diese Vorstellung hinsichtlich des Islam?
      Und ist es möglich, dass das Leben der Muslime in den islami-schen Gesellschaften ein wahrhaftes Bild des Islam darstellt, so dass man es für ein islamisches Musterbeispiel hält, das Nicht-Muslime zum Denken an ihn veranlasst – jenes Denken, das sie zu dessen Annahme führt?
      Es ist nicht richtig, was unter der breiten Masse verbreitet wird, dass der Islam dem Mann bei der Anleitung seiner Kinder absolute Freiheit ohne irgendeine Rücksicht auf deren Neigungen und Orientierungen gibt. Der Gesandte GOTTes (GOTT segne ihn und schenke ihm Heil!) erläuterte den Muslimen die Entscheidung in dieser pädagogischen Frage, über die Fach-leute früher und heute verschiedener Meinung waren und sind. Er (GOTT segne ihn und schenke ihm Heil!) sagte: „Spiele mit deinem Sohn sieben Jahre, erziehe ihn sieben Jahre und sei ihm sieben Jahre ein Gefährte; dann lass ihm die Zügel schiessen!“ Man stellt in diesem Habit fest, dass die prophetische Anleitung auf Grundlage der Anforderungen einer jeden Lebensphase des Menschen beruht. So erläuterte er, dass zum Kindheit-salter Spiel und Spass passen. Wenn der Junge das Alter von sieben Jahre erreicht – das ist das verständige Reifealter –, soll er auf eine Weise erzo-gen werden, die in seiner Seele Prinzipen und Werte pflanzt und in dieser ein Verfestigen der Bräuche und Traditionen veranlasst, damit er von diesen nicht abweicht und so seine Lage schlechter und sein Leben unruhig wird und dadurch seine Persönlichkeit vernachlässigt wird und seine Wesenheit in der Gesellschaft verschwindet.
      Wenn er die dritte Phase erreicht, also vierzehn Jahre alt wird, soll der Vater bei seinen Anleitungen und Ratschlägen beachten, dass er mit einem Menschen spricht, der zum Überdenken und Abwägen verschiedener Optionen fähig ist; hat er doch eine geistige Reife erreicht, die ihm das Begreifen negativer und positiver Punkte ermöglicht. Am wichtigsten ist, dass er in dieser Phase jemanden braucht, der sie ihm kraft dessen Erfah-rung erläutert. Zu den ersten, die sie ihm erläutern, gehört der Vater, dann noch die Schule sowie Bildungsinstitutionen und Informationsquellen in der Gesellschaft.
    Und weil diese Phase die gefährlichste Altersphase ist, in der der Jüngling zur Selbstbestätigung neigt, lehnt dieser alles ab, was in sich den Charakter des Befehls und der Verpflichtung enthält und murrt über jede Bevormundung, die man ihm auferlegt. Der Gesandte GOTTes (GOTT segne ihn und schenke ihm Heil!) riet den Vätern, dass deren Verhalten mit der jungen Generation in dieser Phase nicht auf der Basis von Befehl und Gehorsam beruht, der Vater also befiehlt und der Sohn oder die Tochter ohne Diskussion zu gehorchen hat; vielmehr riet er ihnen, dass die geistige Auseinandersetzung zwischen ihnen beiden auf der Grundlage von Bera-tung und Betreuung und nicht von Verpflichtung durch die eine Seite und Gehorsam durch die andere Seite beruhen soll, damit der Sohn – oder die Tochter – nicht unterdrückt wird und dann platzt und gegen den Vater rebelliert oder eine Ausgleichsaktion zwischen der Seite des Druck Ausübenden seitens des Vaters und dem in ihm liegenden Kräftegleich-gewicht zur Selbstbestätigung unternimmt, so dass er in etwas gerät, was einer Persönlichkeitsspaltung ähnelt. Denn er tut vor seinem Vater so, als ob er sich dessen Anordnungen füge, aber wenn er weit dessen Blicken entschwunden ist, unternimmt er alles, was sein Selbst bestätigt, ohne sich darum zu scheren, was daraus an negativen Auswirkungen entsteht. Ja, die heftige Reaktion auf die Unterdrückungssituation, die ihn in der Anwesen-heit seines Vaters umgibt, lässt ihn sogar spontan und gereizt auf das, was ihm diktatorisch verwehrt wurde, losstürzen, sobald er sich von seinem Vater entfernt und wie oft er Zeiten weit von der Aufsicht des Vaters ver-bringt.
     Deshalb erläuterte der Gesandte GOTTes (GOTT segne ihn und schenke ihm Heil!) den Muslimen, dass ihre Erziehung ihrer Kinder in dieser Phase auf der Basis von Verständnis und Beratung beruhen soll, als ob sie beide Freunde wären, und nicht auf der Grundlage von Zwang und Verpflichtung. Betrachten wir seine (GOTT segne ihn und schenke ihm Heil!) Worte: „… sei ihm sieben Jahre ein Gefährte ...“, das heisst nimm ihn als Gefährten und Freund! So wie es zwischen Freunden keinen Zwang von einer Seite und keine Verpflichtung von anderer Seite gibt, so gelangt man in jeglicher beide betreffenden Angelegenheit auf der Basis von Ratschlag und Verstän-dnis nach Diskussion und Beratung zu einem Beschluss. Auf diese Weise soll das Beziehungsmerkmal zwischen Vater und Sohn in der dritten Phase sein, die im Alter von vierzehn Jahren anfängt. Danach kommt die Phase der vollen Unabhängigkeit vom Vater, die im einundzwanzigsten Lebens-jahr anfängt, da seine Reife nun abgeschlossen ist. Er hat also die Fähigkeit zu begreifen und zwischen Gutem und Bösem sowie zwischen Nützlichem und Schädlichem zu unterscheiden.
      Ich glaube, dass niemand nach dieser Erläuterung sagen kann, der Islam neige zur Diktatur – indem er auf das hinweist, was er in der zeitgenössi-schen islamischen Gesellschaft an Willkür der Väter gegenüber deren Kindern und an Ausübung von Diktaturherrschaft bei deren Erziehung und Anleitung sieht. Denn was die Muslime praktizieren, ist kein Beweis gegen den Islam, weil sie – wie alle Völker der Erde bei der Anwendung der Glaubensprinzipien – vielleicht aus Unwissenheit oder in Befolgung von Traditionen, die keine Beziehung zum Islam haben, abweichen. Vielleicht sind die Merkmale des Islam als Folge politischer, wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Faktoren verborgen. 

 

 

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مقدمة المدونة

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