Die Notwengigkeit des Dialog
mit dem Anderen in modernen Zeit
Prof. Dr. M. Shama
Der Dialog mit dem Anderen ist zu einer Notwendigkeit in
der heutigen Welt geworden, denn die heutigen Gesellschaften nehmen zahlreiche
Ideen, Weltanschauungen und Denkrichtungen auf. Und vielleicht nimmt sogar eine
einzige, begrenzte Gesellschaft mehr als eine Weltanschauung auftre-ten ihre
Individuen für mehr als eine Richtung ein, und zwar in allen Berei-chen wie etwa
im politischen Bereich, im wirtschaftlichen, im gesellschaft-lichen und in
anderen. Deshalb wurde der Dialog ob seiner selbst zu einer vitalen Forderung
und unbedingten Notwendigkeit, insbesondere der Dia-log der Religionen, denn die
Religion spielt noch immer eine grosse Rolle im Leben der Völker, insofern als
sie dem Menschen dessen Lebensweise entwirft und die Natur der Beziehung mit
dem Anderen der Gesellschaften und Festlegung der Grenzen der Beziehungen
zwischen den Völkern, sogar in den Gesellschaften, die proklamierten, dass die
Säkularisierung ihre Art und Weise im politischen, wirtschaftlichen und
gesellschaftlichen Leben darstellt. Wir haben gesehen, dass die Tendenz zum
religiösen Fanatismus und die Missionierung durch Kampf unter den
Zivilisationen auf kultureller und religiöser Basis von einer Gesellschaft
herrührt, die sich selbst als Führer des Laizismus in der gegenwärtigen Zeit
bezeichnet. So verkündete Samuel Huntington – ein Amerikaner, der in einer
laizistischen Kultur aufwuchs – in seinem Buch Zusammenprall der Zivilisationen, dass der Konflikt in der
Neuen Welt nicht ideologischer oder wirtschaftlicher Art sein werde, sondern
dass es sich vielmehr um die grosse Kluft zwischen den Menschen handeln und
die dominierende Quelle für den Konflikt kulturell oder religiös sein werde.
-
Er unterstreicht auf vielen Seiten seines
Buches, dass der Zusammen-prall zwischen der islamischen und der westlichen
Zivilisation tatsächlich und unvermeidlich ist. Er – nämlich der Islam – bilde
die augenschein-liche Gefahr für den„ zivilisierten“ Westen. Dies scheine klar
zu sein von den Worten eines der Beobachter, der da behauptet: „Ein besonderer
Alp-druck für die Europäer besteht in der historischen Erinnerung (das
Eindri-ngen der Muslime in West- Europa und die Türken vor den Toren Wiens).“[1]
-
Leg t ihnen auch dar, was in der Türkei
geschieht, indem er sagt: „Was die Türkei betrifft – und das gilt auch für
viele andere Länder , so bewirkte die Beendigung des Kalten Krieges neben der
Probleme, die das wirtscha-ftliche und gesellschaftliche Wachstum hervorruft,
grundlegende Probleme „nationaler Identität und Blutszugehörigkeit“, und hier
war die Religion zur Stelle um eine Antwort zu präsentieren. Das laizistische
Erbe Atatürks und die türkische Elite zweier Drittel eines Jahrhunderts gerieten
immer mehr unter Beschuss. Das Experiment der Türken im Ausland führte zur
Hervorrufung von Sympathie der Islamisten im Inneren. Die aus West-deutschland
zurückkehrenden Türken „reagierten hier auf diese Feind-schaft mit dem Zurück
kehren zu dem, was üblich ist. Und das ist nun einmal der Islam.“[2]
Er bekräftigt
sogar an vielen Stellen des Buches, dass der Konflikt zwi-schen der islamischen
und westlichen Zivilisation andauere. Es gebe Streitigkeiten zwischen den
Werten der Säkularisierung und den islami-schen Werten. Und es gebe auch einen
historischen Streit zwischen dem Islam und dem Christentum. Und es gebe ferner
seitens der westlichen Macht Gefühle der Eifersucht. Zudem gebe es
Unzufrie-denheit mit der westlichen Hegemonie, die sich nach dem Untergang des
Kolonialismus aus der politischen Struktur des Nahen Ostens ergab. Sie –
nämlich die Muslime – hätten Gefühle der Verbitterung und Erniedrigung, und
zwar als Folge des verhassten Vergleichs zwischen den Leistungen der beiden
Zivi-lisationen des Islam und des Westens während der beiden letzten
Jahrhun-derte. „Solange der Islam so bleibt (und so bleiben wird) wie er ist und
der Westen so bleibt (und das ist nicht sicher) wie er ist, werden auch der
Basis-Konflikt zwischen den beiden grossen Zivilisationen und deren
Lebensweisen in der Begrenzung deren Beziehungen in der Zukunft fort-bestehen,
wie dieser Konflikt sie schon für die Dauer der letzten vierzehn Jahrhunderte
begrenzt hat... Ein sozialer Kalter Krieg mit dem Islam wird allgemein zur
Stärkung der europäischen Identität in einem definitiven Zeitraum hinsichtlich
der EU beitragen. Somit wird es dort vielleicht eine Gesellschaft im Westen
geben, die bereit ist nicht nur einen sozialen Kalten Krieg gegen den Islam zu
unterstützen, sondern sich auch eine Politik zu Eigen zu machen, die zu einem
derartigen Krieg ermutigt. Im Jahre 1990 analysierte der hervorragende und am
Islam interessierte westliche Denker Bernard Lewis „die Wurzeln des islamischen
Ärgers“ und zog folgende Schlussfolgerung: „Es muss jetzt klar sein, dass wir
mit einem Zustand und einer Bewegung konfrontiert sind, die das Niveau der
vorangegangenen Probleme, Politik und Regierungen bei weitem übertreffen. Das
bedeutet nichts weniger als einen Zusammenstoss der Zivilisationen, der vielleicht
unlogisch sein mag. Er stellt indes mit Sicherheit eine historische Reaktion
auf die alte Rivalität mit unserem jüdischen und christlichen Erbe und unserer
laizistischen Gegenwart sowie die Verbreitung beider in der ganzen Welt dar. So
ist es äusserst wichtig, dass wir uns unsererseits zu keiner entsprechenden
historischen oder logischen Reaktion hinreissen lassen dürfen, die gegen jenen
Konkurrenten gerichtet ist.“[3]
Nach dem
Auftreten dieser Idee – also Konflikt der Zivilisationen in der internationalen
Kulturarena – war es ganz natürlich, dass sich die muslimischen Denker unter
den Muslimen mit dieser falschen Vorstellung auseinandersetzen, und zwar
logisch, ideologisch und historisch. Sie legen ausführlich dar, dass die Lehren
des Islam zum Dialog und nicht zum
Zusammenprall aufrufen. Das zeigt sich deut-lich an Versen des
ehrwür-digen Qurʾān sowie an den Ereignissen der islamischen Geschichte – wie
wir das vorher erwähnten. Der Islam hält den Muslim dazu an den Anderen und den
Dialog mit diesem Partner anzuerkennen, damit der Mensch in seiner Religion
sicher und in seinem Leben beruhigt und vertrauend auf die aufrichtigen Gefühle
zwischen sich selbst und seinem Bruder in mitmen-schlicher Hinsicht lebt, auch
wenn er mit ihm Differenzen bezüglich Reli-gion und Weltanschauung hat. Somit
nimmt das Gespräch über diesen Dia-log und die Notwendigkeit des Zusammenwirkens
auf regionaler und inter-nationaler Ebene einen grossen Raum auf den Gebieten
des islamischen Denkens in all dessen Arten ein: vom geschriebenen Wort über
das gehörte Wort bis hin zum gesehenen Bild. Es verurteilt die Verdächtigung
gegen-über den Muslimen, dass diese Gegner der modernen Zivilisation seien, und
proklamiert die Bereitschaft zum Dialog auf allen Ebenen und in allen Bereichen,
die etwas mit dem Leben des Menschen und dessen Wohlbeha-ltenheit sowie mit der
Konsolidation der Gesellschaft und deren Sicherheit zu tun haben.
Der Dialog mit
dem Anderen hat begonnen. Dutzende von Seminaren und Konferenzen an den
verschiedensten Orten der bewohnten Welt haben stattgefunden, ohne dass auch
nur einer von den debattierenden Muslimen die Substanz der Themen, auf die
sich der Dialog gründet, oder die Natur der Ziele, die sie erreichen wollen,
gekannt hätte. Bis zum jetzigen Zeit-punkt haben in zahlreichen Hauptstädten
mehr als vierzig Runden des isla-mischchristlichen Dialogs in Form von
Konferenzen, Seminaren, Studien-zirkeln und Zusammenkünften stattgefunden. In
ihnen wurden Erörterun-gen über den Islam, friedliche Ko Existenz sowie menschheitsbezogene
Brüderlichkeit geführt. Ebenso wurden Worte ausgetauscht, die durchzogen waren
von Sympathie, freundschaftlichen Gefühlen und menschlicher Barmherzigkeit. In
einigen sehr wenigen wurden einige Themen, die mit friedlicher Ko Existenz zusammenhängen,
konkret angesprochen – und in der Regel wählte sie die christliche Seite. Die
an ihnen Teilnehmenden erzielten indes keine spürbaren Ergebnisse, deren
Durchführung oder deren Sichtbarwerden in der Praxis möglich gewesen wären.
Meistens waren sie nichts weiter als Zusammenkünfte um zu sprechen und
offizielle Grussbot-schaften auszutauschen.
Man sollte also
die Art und Weise des Dialogs sowie dessen Methode, Fragen und die Ziele, die
die Dialogpartner erreichen wollen, festlegen. Was nun die Methode des Dialogs
betrifft, so sollte sie wie folgt aussehen:
1. Der Dialog zeugt nur dann von Ebenbürtigkeit, wenn er
zwischen zwei ausgeglichenen Parteien stattfindet, von denen jede die andere
anerkennt. Denn der Konflikt tritt auf, sobald eine der Kulturen sich selbst
als die Grossartigere und die anderen Kulturen als die unbe-deutenderen
bezeichnet und ihre Vertreter meinen, dass ihre Kultur höher stehe und
mächtiger sei als die anderen Kulturen geringerer Bedeutung. Wir leben im 21.
Jahrhundert, in dem die Menschheit sich einem neuen Weltsystem gegenübersieht.
Gibt es in diesem System eine gemeinsame Plattform, auf der ein Dialog
zwischen den unter-schiedlichen Zivilisationen und Kulturen stattfindet? Und
wie sieht diese gemeinsame Plattform in einer Welt aus, die das alte
Hegemonie-system in einem neuen Gewand unter verschiedenen Parolen wieder
einset-zen will? Der Dialog wird in einer derartigen Atmosphäre sicher nur dann
fruchtbringend sein, wenn eine grundlegende Bedingung erfüllt ist, und zwar das
gegenseitige Anerkennen der jeweils charak-teristischen Traditionen der
menschlichen Zivilisation. Das mag zwar eine schwierige Angelegenheit für
diejenigen sein, die die Hegemonie über die Welt ausüben, und vielleicht sind
sie nicht bereit darauf zu verzichten, dass sie die Stärksten und auf dem
Gebiet der Technologie die Überlegenen sind; aber es handelt sich um eine
höchst wichtige Bedingung, wenn beide Partner die ehrliche Absicht haben zu
einer gemeinsamen Formel der friedlichen Koexistenz zu gelangen. Denn die
Verwirklichung des Weltfriedens ist abhängig von der Verwirkli-chung des
Friedens zwischen den Religionen, und der Frieden zwi-schen den Religionen wird
nur durch das Führen des Dialogs zwischen diesen Religionen in die Praxis
umgesetzt. Zu den Bedingungen eines Erfolgs irgendeines Dialogs auf jedwedem
Niveau gehört auch, dass jeder der Dialogpartner ein ebenbürtiger Partner für
den Anderen ist. Dies bedeutet die Notwendigkeit der Erfüllung vollständiger
Gleich-heit zwischen beiden in allem, was hinsichtlich des Dialogs zwischen
beiden Parteien an dessen Durchführung gewünscht wird. Das Nicht-antasten der
Glaubensgrunlagen – und das schliesst ein Weglassen oder Vernachlässigen von
Glaubensstudien im Universitätsbereich sowie in akademischen
Diskussionszirkeln mit ein – in den Dialogrunden ist ganz und gar abzulehnen,
denn die Religionen stellen für ihre Anhän-ger absolute Wahrheiten dar, und ihre
Abänderung oder gar das Verzi-chten auf sie ist nicht erlaubt. Eine Verringerung
des Glaubens, und sei es auch nur um Haaresbreite oder mehr, verletzt diesen
und lässt ihn seine Wahrhaftigkeit verlieren, so dass er folglich gar kein
Glaube mehr ist. Sind etwa die Menschen des Westens bereit von einigen ihrer
christlichen Dogmen abzurücken? Ich glaube das nicht. Vielmehr das Gegenteil
ist der Fall, insofern als sie von den Muslimen erwarten, dass diese auf einige
ihrer elementaren Grundwahrheiten verzichten. Genau das passierte bei einem
der Dialogforen, das in Kairo stattfand, als nämlich die am Seminar
teilnehmenden Christen dagegen opponie-rten, dass die Muslime sich auf das Thema
Jerusalem konzentrierten, und Jerusalem gehört nun einmal zu den islamischen
heiligen Städten. Ebenso stellten einige Christen die Beschreibung des Islam
als eine göttliche Religion in Abrede. Sie insistierten auf ihrem Standpunkt
gegenüber dem Islam dahingehend, dass Muhammad kein Prophet und sein Buch keine
göttliche Offenbarung sei.[4] Deshalb müssen die Dialogpartner sich aus
Glaubensfragen heraushalten und sich ledig-lich auf gemeinsame Fragen der Ethik
konzentrieren um sich von diesen aus auf die Art und Weise der friedlichen Ko
Existenz hinzu-bewegen. Das Dialogziel besteht nicht im Erreichen eines
Kompromi-sses zwischen den Glaubensrichtungen, also im Erreichen einer vorge-täuschten
Übereinstimmung, die sich auf die Annahme eines relativen, allgemeinen
Standpunktes stützt; vielmehr ist die Grundlage der Zusa-mmenkunft
gegenseitiges Verständnis und das Wissen um all das, was beim Anderen liegt,
sowie das Korrigieren falscher Informationen über den jeweiligen Partner.
Weiterhin erweckt der Dialog beim Religions- oder Weltanschauungsanhänger eben
durch die Religion oder Weltan-schauung des Anderen respektive dessen Ausübung
von ihr ein neues Verständnis. Die Methoden der Ausübung engen den Abstand
zwi-schen Prinzip und Praxis ein und helfen dem Anhänger sich dessen höchsten
Vorbild zu nähern. Somit entdecken wir im Dialog eine Ausgewogenheit: Geben und
Nehmen, eine gegenseitige Bereiche-rung, wobei es möglich wird einzugestehen,
dass der Andere eine Quelle der Inspiration und Kraft ist. Der Dünkel, der sich
auf Gefühle der Vollkommenheit und Autarkie stützt, fällt weg. Stattdessen
ent-deckt jeder Einzelne, dass er des Anderen bedarf... Wahrung seiner
Identität. So betrachtet jeder Einzelne den Anderen unter dem Aspekt, dass es
bei jedem Einzelnen etwas gibt, das er vom Anderen lernen kann und das ihm
Nutzen bringt, und dass ferner jeder Einzelne etwas hat, das er präsentieren
kann. Der Konflikt der Überlegenheit, der den Gedankenaustausch und das
gegenseitige Verstehen paralysiert, verliert somit an Gewicht.[5]
2. Degenseitige Anerkennung. So
wie der Muslim das Vorhandensein anderer Glaubensgrundlagen anerkennt und sie
als Religion bezeich-net – sogar wenn er nicht an diese glaubt, da er von deren
Nichtigkeit ausgeht –, muss auch derjenige, der mit den Muslimen einen Dialog
führt, anerkennen, dass der Islam eine Religion darstellt. Wenn ihm jenes nicht
möglich ist, dann soll er zumindest die Lehren des Islam und dessen Werte respektieren.
Ebenso verpflichten die Regeln der modernen Zivilisation den zivilisierten
Menschen, dass dieser Tradi-tionen, Sitten usw. auch dann zu respektieren, wenn
sie seiner Mei-nung nach nicht mit Logik und Vernunft übereinstimmen. Wenn
einige Unnachgiebige dazu ausser Stande sind, dann schadet es nicht einen
Dialog zu führen um eine bewaffnete Auseinandersetzung zwischen ihnen und den
Muslimen zu verhindern und um die Regeln und Prin-zipien für eine friedliche
Koexistenz zwischen allen Menschen unter der Voraussetzung zu schaffen, dass
die Sprache des Dialogs höflich ist und die Dialogpartner sich zur Objektvität
verpflichten sowie sich fern halten von Beschimpfungen und Ausdrücken, die die
Gefühle der Dialogparteien verletzen.
3. Das Respektieren der Kultur
und der Weltanschauung des Anderen durch jeden Dialogpartner. Gott, der
Erhabene, sagt: O ihr Menschen! WIR erschufen euch fürwahr von Mann und Frau
und WIR machten euch zu Völkern und Stämmen, damit ihr einander kennen lernet...[6] Die kulturelle Kommunikation muss sich auf
die Basis des Informa-tions- und Erfahrungsaustauschs gründen und nicht auf das
Beabsich-tigen der Kulturhegemonie über den Anderen oder das Verpflichten von
Traditionen eines Volkes gegenüber einem anderen. Es geht nicht, dass eine
Partei der anderen Partei diktiert, was sie auf dem Gebiet der Kultur oder der
Methoden der Ausbildung in deren verschiedenen Phasen oder der Schulung der
öffentlichen Meinung mittels der verschiedenen, nämlich lesbaren, hörbaren und
sehbaren Medien zu tun habe. All dies gehört zu den Besonderheiten einer jeden
Nation und ist somit nicht einer Kontrolle von aussen oder fremden Diktaten
unterworfen. Wenn eine Nation der Entwicklung bedarf um mit einer Epoche
Schritt zu halten oder der Modifikation um eine innere Paraly-sierung zu
vermeiden, dann muss dies einem inneren Gefühl entsprin-gen um seinen Weg im
Rahmen der Identität zu nehmen, so dass man von den Lehren der Religion nicht
abweicht und sich von den mora-lischen Werten und Prinzipien nicht entfernt und
auch nicht von den mit der Historie und dem islamischen Geist verbundenen
Sitten und Traditionen abkommt. Somit ist jeder Hinweis respektive jede
Anspie-lung auf die Verpflichtung zum Entfernen von Qurʾān-Versen aus den
Lehrplänen oder das Vernachlässigen von historischen Ereignissen, die eine
bestimmte Gruppe von Menschen verurteilen, kategorisch abzu-lehnen. Denn falls
dies geschähe, wäre es unvereinbar mit der wichti-gsten Voraussetzung für einen
positiven Dialog, dass sich nämlich keine Partei in die Privatangelegenheiten,
die mit der Identität, der Kultur und Weltanschauung der anderen Partei
zusammenhängen, einmischen soll.
4. Das Anerkennen eines einzigen Ursprungs der gesamten Schöp-fung, so wie
es erhaben der Erhabene formuliert: O ihr Leute! Fürchtet euren Herrn, DER euch
aus einer einzigen Seele erschuf[7] Somit soll keine Rasse sich dünken über eine
andere, und kein Volk soll ob seiner Farbe, Rasse oder Weltanschauung
respektive seiner militärischen, wirtschaftlichen oder wissenschaftlichen und
kulturellen Fähigkeiten bevorzugt werden.
Was nun aber die Art und Weise des Dialogs betrifft, so
soll diese wie folgt aussehen:
1. Vergessen der Vergangenheit hinsichtlich der
Konflikte und schmerz-haften Ereignisse. Falls sie nicht vergessen würde, könnte
Antipathie zwischen den Dialogpartnern ausbrechen und einen dunklen Schatten
auf die Dialogatmosphäre werfen. So ist jede Partei bereit gegen die andere
Zweifel an allem zu hegen, was an Fragen und Problemen zur Diskussion gestellt
wird.
2. Glaubensfreiheit. Der Erhabene sagt: Es gibt
keinen Zwang in der Religion... [8] Es ist also niemandem erlaubt Anderen seinen
Glauben mit Gewalt aufzuzwingen. Diese Angelegenheit bleibt jedem Men-schen
selbst überlassen; jeder soll sich zu Eigen machen, was er als richtig
betrachtet – ohne Druck oder Zwang.
3. Befolgen einer vernunftbezogenen Art
und Weise beim Aufwerfen von Fragen und Problem sowie bei deren Lösungswegen.
Denn die Vernu-nft ist ja der gemeinsame Nenner unter den Menschen insgesamt mit
all ihren verschiedenen Bekenntnissen sowie ethnischen und religiö-sen
Gruppierungen. Sie ist die wahrscheinlichste Art und Weise hinsi-chtlich des
Zusammentreffens der Menschen unterschiedlichster Welt-anschauungen und
Bekenntnisse. Und sie ist auch der kürzeste Weg um zur Skizzierung einer
gemeinsamen Art und Weise zu gelangen.
4. Abhalten zweier Seminare pro Jahr. Zwischen
ihnen sollen vier Monate liegen, die für eine gute Vorbereitung vorgesehen
sind, und zwar mittels der Wahl eines einzigen Themas, über das auf sehr hohem
Niveau zu schreiben die Gelehrten und Denker gebeten wer-den. Dann werden ihre
Aufzeichnungen während des Seminars erör-tert, wobei nach der Diskussion ein
einziges Papier verabschiedet wird, in dem all das zusammengestellt wird, was
sich in den gesamten Papieren an Ideen und Prinzipien befindet. Dann wird eine
Konferenz abgehalten, in der die beiden Papiere erörtert werden, die beide
Semi-nare ausgearbeitet haben. Diese Konferenz wird erst nach dem Verst-reichen
von vier Monaten nach dem Abhalten des zweiten Seminars einberufen, in dem sich
die Arbeit konzentriert in einem einzigen Papier auf den Extrakt dessen
konzentriert, was sich in den beiden Papieren befindet. Dieses eine Papier wird
der Konferenz unterbreitet. Diese verabschiedet eine Erklärung mit den
Prinzipien, auf die sich die Konferenzteilnehmer verständigt haben. Wenn dies
nicht geschie-ht, dann sind die Treffen des Religionsdialogs ohne Legitimation,
mit-tels der sie erkannt werden könnten, ohne Merkmal, das sie auszeich-net, und
ohne Ergebnis, von dem die Völker die Früchte ernten kön-nten.
5. Es soll ein Verwaltungsapparat gebildet werden, dessen Aufgabe in der
Beschäftigung mit allen Mitteln der Aktivierung dessen besteht, was von der
Konferenz an Prinzipien und Richtlinien auf sämtlichen regionalen und
internationalen Ebenen herausgekommen ist. Sollte es erforderlich sein, sie
bei internationalen Organisationen einzureichen um Beschlüsse zu fassen, die
zur Umsetzung dieser Prinzipien in die Praxis verpflichten, dann muss dies
geschehen. Anderenfalls stellen sich die Sitzungen des Religionsdialogs als
bloss formale Zusammen-künfte dar. Die Empfehlungen und Ergebnisse gehen dann
über die Worte, die auf Papiere niedergeschrieben sind, nicht hinaus. Folglich
scheitern die Treffen und haben keinerlei Nutzen und schaden sogar den
Interessen der Muslime. Sie sind eine Zeitverschwendung mit Wortspielereien
und nutzlose Reden ohne jede Bedeutung.
Dialogthemen
Es gibt keinen
Zweifel daran, dass die Themen des Religionsdialogs, die auf den
Gesprächstisch zu legen sind, so zahlreich sind, dass sie gar nicht alle
aufgezählt werden können; denn sie hängen vom Leben der Völker ab, und das
Leben der Völker ist ebenfalls in ständiger Entwicklung sowie in stetem
Wandel, besonders in der modernen Zeit, dem Technologiezeitalter und der Epoche
der Postmoderne, die jeden Tag für uns Thesen hervorbri-ngt und was aus ihnen an
Problemen erwächst, was wiederum Statistik- und
Registrierungsinstitutionen mit äusserster
Geschwindigkeit zum Bemü-hen um Verfolgung und Auswertung vorantreibt. Das ist
indes kein Hinde-rungsgrund dafür, das Wichtigste davon und das Dringlichste auf
dessen Genauigkeit und Korrektur zu untersuchen, damit die Beziehung zwischen
den Völkern auf einer soliden Grundlage errichtet wird und die Individuen
glücklich macht sowie zur Prosperität der Nationen und zum Fortschritt der
Gesellschaften beiträgt.
Es fällt auf,
dass einige Fragen trotz der Entwicklung ihrer Konzeption und der Vielfalt
ihres Inhalts so alt wie die Entstehung der menschlichen Gesellschaften mit der
Entwicklung des menschlichen Lebens sind und andere, die kultureller
Fortschritt und wissenschaftliche Entdeckungen getilgt haben. Die
Dialogpartner müssen in ihrem Themenkatalog zuerst das Allerwichtigste vorlegen,
damit sie beschleunigt zum Versuch der Lösung der Probleme beitragen, die im
Zusammenhang mit dem Leben der Leute stehen – seien es nun Individuen oder
Gruppen
Zu den wichtigsten zu
erörternden Themen gehören:
-
Fragen
hinsichtlich des Menschen: Gott hat den Menschen geehrt – wie alle Heiligen
Schriften berichten, und die meisten, wenn nicht sogar alle, Denkrichtungen heben seine Ehrung in allen
Epochen und zu allen Zeiten hervor. Deshalb muss sich der Aufruf auf die
Erörterung dessen richten, was getan werden muss um das Leben des Menschen
gleich welcher Farbe, Weltanschauung oder Rasse zu schützen. Der Mensch darf
sich über seinen Mitbruder nicht erhaben dünken oder ihn dadurch ungerecht
behandeln, dass er eins von dessen nachstehenden legitimen Rechten
widerrechtlich raubt: Schutz des Lebens, der Reli-gion, des Intellekts, der
Nachkommenschaft und des Vermögens. Des-gleichen darf er nicht verachtet oder
von einer anderen Kultur gede-mütigt werden, sei es auf kultureller,
wirtschaftlicher, politischer oder sozialer Ebene. Infolgedessen muss das Thema
Menschenrechte das erste sein, das auf den Tisch des Religionsdialogs gelegt
wird. Und zwar hinsichtlich Religionsfreiheit, zumal Gott, der
Erhabene, sagt: Es gibt keinen Zwang in der Religion... [9] Es ist also niemandem erlaubt einem Anderen
seinen Glauben mit Gewalt aufzuzwingen. Diese Angelegenheit bleibt jedem
Menschen selbst überlassen; jeder soll sich zu eigen machen, was er als richtig
betrachtet – ohne irgendeine Art von Druck. Und auch hinsichtlich Gerechtigkeit.
Der Erhabene sagt: „...und gewiss soll euch nicht der Groll gegen Leute
verführen, dass ihr nicht gerecht handelt. Handelt gerecht! Das ist dem
Fürchten Gotts näher...“ [10] Zu den Erfordernissen der Gerechtigkeit
gehört das Recht eines jeden Volkes auf das Leben in seinem Vaterland ohne
Aggressionsakte irgendeiner Art oder den Versuch der Kontrolle über die Zügel
der Macht. Und auch hinsichtlich freier Meinungsäusserung, denn Fesseln
in diesem Bereich geben den Angelegenheiten mehr Ungeklärtheit und man weiss
nicht, was der eine für den anderen hegt. Auf diese Weise entwickeln sich Intrigen und Aufruhr. Und auch hinsi-chtlich Gleichheit.
Es gibt keinen Vorzug des einen vor dem anderen. Dies erfordert das Anerkennen
des Rechts eines jeden Volkes an den natürlichen Quellen, so dass der Globus
gleichmässig in alle Völker aufgeteilt wird und es weder Ausbeutung noch ein
Monopol gibt, sondern eine Zusammenarbeit zwischen den Menschen bei der
Entwi-cklung der Quellen und deren Aufteilung unter den Völkern, so dass jedem
Volk gegeben wird, was ihm ein würdiges Leben garantiert und dem von Gott
geehrten Menschen angemessen ist. Dies sind die grund-legenden Regeln im Bereich
der Menschenrechte. Die Dialogpartner müssen sie anerkennen und dieses
Anerkennen öffentlich bekannt geben. Danach beginnt der Dialog zwischen den
Parteien um deren Formulierung bei den allgemeinen Prinzipien zu erreichen.
Alle sind verpflichtet sie mit allen Mitteln anzuwenden, auch wenn das Gründen
einer internationalen Allianz erforderlich wird um mit Gewalt denjeni-gen
aufzuerlegen, die sie ablehnen.
-
Rechte der Frau: Es ist selbstverständlich,
dass die Frau sich aus menschlicher Sicht all dessen erfreut, dessen sich auch
der Mann erfreut. Alles, was der Religionsdialog bei der Erörterung des Themas
„Menschenrechte“ erreicht, gilt auch für die Frau. Danach hat sie das alleinige
Recht auf eine weitere Erörterung um sie von dem zu bef-reien, was sie an
Ungerechtigkeit erfasst, weil sie weiblichen Gesch-lechts ist. Dies gilt hinsichtlich
ihrer Rechte als Ehefrau, angefangen mit ihrem Recht auf Wahl ihres
Lebenspartners bis hin zu ihrer Wahr-nehmung der Führung der
Familienangelegenheiten und der Erzie-hung ihrer Kinder. Was ihr Recht als
Bürgerin betrifft, so steht ihr zu, was auch dem Mann zusteht, nämlich
Ausbildung und Arbeit sowie das Mitwirken bei den Angelegenheiten der Nation
in Wirt-schaft, Politik, Gesellschaft und andere Dinge, die der Mann ausübt –
soweit sie dazu in der Lage ist.
-
Umwelt: Vielleicht scheint es einigen, dass
dieses Thema von den Themen des Religionsdialogs sehr weit entfernt ist. Denn
seine Begri-ffe wie Sauberkeit, Aufforstung oder Ähnliches gehören nicht zum
Rahmen der Themen, die besonders interessant für die Auseinander-setzung sind
und einer Übereinstimmung zwischen den Vertretern der geistigen Führung
bedürfen. Dieses Verständnis ist jedoch nicht rich-tig. Die Umweltprobleme
beschränken sich nicht nur auf diese Vorste-llung, sondern erstrecken sich über
diesen Rahmen hinaus. Sie sind zu einem internationalen Problem geworden, das
des Zusammenwirkens aller Kräfte bedarf, wozu auch religiöse Organisationen
gehören. Denn die Umwelt ist bedroht durch biologische Produkte von Waffen und
Explosivstoffen. An deren Spitze stehen die Atomwaffen, die zur grössten
Bedrohung für den Menschen geworden ist. Sie rauben ihm den Schlaf und
bedrohen seine Existenz. Er befindet sich also in ständiger Unruhe und
fortwährender Furcht vor den Auswirkungen dieser Erfindungen, und zwar nicht
nur ob der Erwartung des Aus-bruchs eines Nuklearkrieges, sondern auch ob der
Kontami-nation, wie das vor einigen Jahren in Tschernobyl geschah, oder der
Ausbrei-tung der radioaktiven Strahlung auf irgendeine andere Weise, wobei die
Lebewesen in der jeweiligen Umgebung vernichtet werden. Das umfasst auch
Lebensmittel und Getränke, auf die sich Krankheiten und Defekte übertragen, die
nichts verschonen und nichts lassen. Und deshalb ist dieses Thema in den
Treffen des Religionsdialogs zu erörtern. Es sind Entscheidungen zu treffen
und religiöse Rechtsgut-achten zum Verbot dieser Industrie zu erstellen und
ausnahmslos allen Ländern, sogar auch den Grossmächten, vorzutragen, damit sie
sich dieser Industrie voll und ganz entledigen und alles, was sie an Bom-ben und
nuklearen Explosivstoffen besitzen, zerstören. Zu diskutieren sind auch die
Verfahrensweisen, die alle religiösen Institutionen auf-greifen können um die
Welt von diesem Alpdruck zu befreien, der auf der Brust der Leute ruht, so dass
der Mensch Sicherheit und Frieden verspürt. Dann wird sein Herz beruhigt und er
kann sich ausschliess-lich Leistungen auf Gebieten widmen, die ihm bei der
kulturellen Entwicklung helfen und alle Völker in Sicherheit und Zuversicht
leben lässt.
-
Verteilung der Reichtümer: Zweifelsohne hat
Gott, der Hoch-erhabene, die Erde erschaffen. Und ER hat auf ihr zahllose
Reich-tümer platziert, damit der Mensch diese in seinem Leben benutze. Folglich
ist es einem Volk nicht erlaubt diese Reichtümer zu mono-polisieren und sie den
Anderen zu untersagen, so wie das in unserer heutigen Welt Realität ist. Denn
20 % der Erdbewohner nehmen 80% dieser Reichtümer für sich allein in Anspruch.
Das ist eine Ungerechtigkeit, von dem diejenigen, die des Genusses der
Reich-tümer des Globus beraubt sind, befreit werden müssen. Folglich müssen
religiöse Institutionen dieses Thema auf den Zusammen-künften des
Religionsdialogs erörtern um zu Regeln zu gelangen, die jedem Berechtigten
sein Recht gibt. So gibt es keine Ungerech-tigkeit, kein Monopol und keine
Ausbeutung, sondern Kooperation und Verflechtung der Anstrengungen, so dass
Ausgeglichenheit zwischen den Völkern bei der Nutzung dieser Reichtümer
herrscht jeder gemäss seiner Kapazität, Niemandem sollen die Reichtümer
vorenthalten werden, dessen Fähigkeit und Arbeit ihn nicht quali-fizieren. Er
soll vielmehr das nehmen, was ihm für sein Leben reicht, auch wenn ein
Hilfsfonds zur Unterstützung schwacher Völ-ker – und auch Individuennotwendig
werden sollte, damit sie ein menschenwürdiges Leben führen können.
Dies sind nur
einige Musterbeispiele der Fragen, die auf den Tisch des Religionsdialogs
gelegt werden müssen. Denn natürlich besteht kein Zwei-fel daran, dass es eine
ganze Reihe von Fragen und Problemen gibt, deren Erörterung notwendig ist.
Deshalb müssen die Verantwortlichen für die Vorbereitung von Seminaren und
Konferenzen die Zeitfragen, die der Erör-terung bedürfen, begrenzen und gemäss
der Wichtigkeit hinsichtlich des Lebens der Individuen und dessen
Erfordernissen zwecks Fortbestand der menschlichen Gesellschaften und deren
Sicherheit, auflisten.
Ziele des
Religionsdialogs
Der
Religionsdialog hat zahlreiche und vielfältige Ziele auf allen Ebenen: individuelle
und kollektive, regionale und internationale sowie kulturelle und ideelle. Zu
den bedeutendsten dieser Ziele gehören: Ken-nenlernen des Anderen, denn alles,
was er hat, legt er dem Anderen offen dar, stehe dies nun mit dem Leben des
Menschen als Individuum oder als Kollektiv im Zusammenhang oder mit dem
Fortbestand des Lebens der Völker und deren Sicherheit. Man lernt die Ansicht
des Anderen in der Gerechtigkeit, Gleichheit und gemeinsamen Verantwortung
sowie im Aus-mass seiner Bereitschaft für die Teilnahme an der Einstellung der
Aggre-ssion gegen die Völker kennen; ausserdem an seinem Beitrag zum
allge-meinen Wirken für den Schutz des Menschen vor Untergang und Ruin unter dem
Rad der interkontinentalen Wirtschaftsmächte sowie dem Ent-gegentreten gegen die
mörderischen Waffen, die jeden Tag, ja sogar jede Stunde, Dutzende, wenn nicht
sogar Hunderte, von unschuldigen Todes-opfern und Verwundeten fordert, von denen
niemand ein Verbrechen begangen hat, ganz abgesehen vom Wunsch nach Aufzwingen
von Hege-monie und Kontrolle seitens Unnachgiebiger und Radikaler in illegalen
Gruppierungen respektive seitens regionaler Banden oder seitens
inter-nationaler Grossmächte.
Nur das Sitzen
am Tisch des Religionsdialogs mit ehrlicher Absicht beider Parteien zu
friedlicher Koexistenz löscht die Lunte der Differenzen der sich Befehdenden
und ebnet den Weg für den Beginn einer neuen Epo-che, in der sich beide Parteien
gemeinsam das Arbeiten am Befreien der Unterdrückten von Ungerechtigkeit und
Unterstützung der Schwachen beim Schutz von Leben, Besitz und Heimat sowie das
Zusammenstehen als eine einzige Front gegen alle, die ungerecht gegen andere
handeln oder an Aggressionen denken oder die Integrität Anderer sowohl auf der
Ebene des Individuums als auch auf der Ebene des Kollektivs antasten, geloben.
Der
Zusammenprall der Zivilisationen ist eine teuflische Idee, durch die man
Feindschaft und Hass unter den Völkern verbreiten will, was den
Aggressionskräften wiederum einen Vorwand zur Kontrolle über die Reich-tümer der
Völker und deren Schätze liefert. Deshalb muss sich der Reli-gionsdialog auf die
friedliche Koexistenz zwischen den Nationen konzen-trieren, auch wenn deren
Weltanschauungen unterschiedlich, deren Kultu-ren vielfältig und deren
Denkrichtungen zahlreich sind. Wenn es keinen Zusammenprall der
Zivilisationen gibt – und es wird keinen geben –, sondern einen ehrenvollen
Wettbewerb, der sich im Interesse von Indivi-duen und Gesellschaften als
Austausch von Ideen und Meinungen auf allen Ebenen darstellt, dann bleibt und
dauert dieser an und stehen seine Füsse fest. Was aber verderbt und verrucht
ist, vergeht und verschwindet. Gott, der Erhabene, sagt:
„...Was nun
aber den Schaum betrifft, so vergeht er als Nutzloses. Und was das betrifft,
was den Menschen nützt, so bleibt es auf Erden...[11]
* * *
[3] Ibid., S. 343f.
[4] Die Islamgelehrten wollen dringen auf
eine Offensive der christlichen Seite beim Dialogforum; S. 1 im Netz der
Nacht der Macht.
[5] Walim Salim: Dialog der Religionen, S. 173f.
[6]
Qurʾān, Sure 49, Vers 13.
[7]
Qurʾān, Sure 4, Vers 1.
[8]
Qurʾān, Sure 2, Vers 256.
[9]
Qurʾān, Sure 2, Vers 256.
[10]
Qurʾān, Sure 5, Vers 8.
[11]
Qurʾān, Sure 13, Vers 17.
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