Beratung ist die Grundlage des
geregelten Zustands
Prof. dr. M. Shama
Wenn die
Gesellschaft das Prinzip der Beratung in den Lebensberei-chen, ob in der
Familie oder in der Gesellschaft oder in der Politik oder in anderen
verschiedenen vielfältigen menschlichen Tätigkeiten, praktiziert, kommt das
Leben der Leute in Ordnung und steht aufrecht auf dem gera-den Weg. Es gibt also
weder Ungerechtigkeit oder Feindschaft noch Ausbeutung oder Versklavung. Denn
die Beratung versperrt den Autokra-ten und Tyrannen die Wege, und so können sie
keine Meinung oder Anwen-dung vorschreiben, die die Mehrheit für ihr Leben
insgesamt als untauglich ansieht. Sie schliesst die Türen vor den Habgierigen
und Abenteurern, denn sie besitzen keine Mittel, die ihnen die Ausbeutung der
breiten Masse ermöglichen um sich deren Besitz widerrechtlich anzueignen;
unter ihrem Schutz haben sie nichts, was für sie Bedingungen schafft die Kräfte
der Arbeiter zu Gunsten ihrer Kasse auszuzehren oder ihnen den Weg zur
Kontrolle über die Produktionsmittel und zur Steuerung der Vertriebsmärk-te
bahnt, damit sich ihr Saldo erhöht und ihr Reichtum auf Kosten der breiten
Masse der Verbraucher und Geschäftspartner im Bereich der Wirt-schaftsdynamik an
Umfang zunimmt. Weil die Beratung den Schlüssel zur Sicherheit in der
Gesellschaft darstellt, regelt sie den
Finanzfluss, richtet das Krumme auf den Fluren des
Geldflusses gerade und wacht über die Produktionskräfte, damit niemand mehr als
sein Recht nimmt und kein Übergriff jemandes Recht gegenüber verübt wird. Dann
wird dessen Bemü-hung zu Gunsten jemand anderen ausgebeutet. Sie ist wie ein
Steuer, das die Beziehungen in der Gesellschaft regelt, damit der Lebensmarsch
nicht abgelenkt wird und so eine Schicht die andere dominiert oder eine Gruppe
die wirtschaftlichen Einnahmequellen ganz für sich in Anspruch nimmt, während das
übrige Volk von Brosamen lebt, die zum Leben zu wenig und zum Sterben zu viel
sind, oder die Besitzer von
Vorherrschaft und Macht mit qualifizierten Fachkräften und Leuten hoher
Produktions-kapazität konkurrieren und so das Gleichgewicht verschwindet und die
Werte erschü-ttert werden und die Gesellschaft in eine bodenlose Tiefe stürzt,
die zwi-schen sie und die Kontinuität beim Fortschritt auf dem Weg der
Zivilisation tritt.
Ebenso erfreut
sich der Mensch unter dem Schutz der Beratung der men-schlichen Würde; seine
Menschlichkeit wird also nicht beleidigt und seine Existenz nicht verachtet.
Denn sie gibt ihm das Recht auf Teilnahme mittels Meinung und Denken beim
Aufbau seiner Gesellschaft und bietet ihm das Mittel der Gefühle für den Wert
des Lebens innerhalb des Rahmens einer Gesellschaft, deren Individuen insgesamt
fühlen, dass sie Partner bei ihrer Selbstbestimmung, Ebenbürtige bei der
Festlegung ihres Lebensgangs und – jeder nach seiner Kraft und Qualifikation –
kooperierend beim Aufbau ihrer Zukunft sind. Also gibt es für niemanden einen
Ausschluss von der Teilnahme an diesem Bereich mit dem Argument politischer
Isolierung oder Wahrung der Staatssicherheit oder ob religiöser Unterdrückung
oder ideologischer Feindschaft oder Zugehörigkeit zu einer bestimmten Sekte
oder besonderen Gruppe; vielmehr hat jeder, der in der Gesellschaft lebt, das
Recht auf Beteiligung durch das, was er an Bildung und Entwicklung der Form des
gesellschaftlichen Lebens unter der Bedingung kann, dass dies vom allgemeinen Rahmen,
den der Islam für die Menschen konzipiert, nicht abweicht. Und das ist das
Konzept auf der Basis der Worte des Erhabenen:
„… und deren Angelegenheit gegenseitige
Beratung ist, …“
(Qurʾān, Sure 42, Vers 38)
Es lässt sich
feststellen, dass die Anweisung der Beratung im ehr-würdigen Qurʾān als
allgemeines Prinzip angeführt wird – ebenso wie viele islamische Prinzipien und
Lehren. Der Islam legt keine bestimmte Form für die Anwendung der Beratung fest
und konzipiert kein besonderes Muster für sie, sondern gibt sie frei, da
nämlich das Leben der Gesellschaften nicht ein einziges ist; deren Probleme und
Lebensbedingungen sind verschieden und vielfältig. Wäre für sie eine
besondere Form festgelegt worden, hätte dies jene, deren Leben zu deren
Anwendung nicht passt, in Verlegenheit gebracht. Denn entweder setzen sie diese
Form in die Tat um und ihre Zustände werden deshalb schlecht oder sie lassen
sie und wenden an, was zu ihnen an Systemen passt, und stehen somit zu den
Lehren ihrer Religion im Widerspruch.
Deswegen
kümmert sich der Islam um die Festigung des allgemeinen Prinzips, nämlich
Beratung, und überlässt Art und Weise deren Anwendung den Menschen, sie passen
deren Form gemäss ihren Umständen und Zustä-nden an. Ohne Zweifel ist dies
einer der Beweise, die allen Menschen – seien sie Muslime oder Nicht-Muslime –
bestätigen, dass der Islam hinsi-chtlich
Zeit und Ort universal ist. Trotz der Verschiedenheit der Zustände der Leute und der
Differenziertheit ihres Milieus ist er in allen Gesell-schaften für die
Anwendung geeignet. Darüber hinaus entspricht er den Erfordernissen jeder
Epoche, wie hoch auch in ihr der Grad des Fortschritts und der Zivilisation
sei.
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