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السبت، 23 مايو 2020

الجزء الثانى من مقرر الدعوة


الجزء الثاني من مقرر الدعوة

Das Bedeutungsfeld „Einladender

Aufruf„ (Daʿ wah)


Die Verwendung des Ausdrucks „Einladender Aufruf (Daʿwah)“ hat in unserem modernen Zeitalter in der  Islamischen Gesellschaft stark zugenommen. Die Bücher und Veröffentlichungen, die über den  Islam sprechen, sind vielfältig; sie legen dessen Grundzüge Dar und setzen sich unter der Rubrik  Islamische Daʿwah für dessen Angelegenheiten ein. Des Weiteren gelangte die  IslÁmische Bibliothek in den Besitz einer ganzen Reihe von Büchern, die ihre Aufmerksamkeit auf Phasen der Verbreitung des  Islam unter diesem Stichwort richten, und ihre Themen sind vielfältig: Die mekkanische und medinensische Phase, die Epoche der ulafāʾ, usw. Darüber hinaus sind an den  Islamischen Universitäten unter diesem Namen Fakultäten entstanden; es haben sich Abteilungen für Daʿwah in Fakultäten für  Islamisches Recht und Religionsgrundlagen und  Islamische Studien gebildet. Und trotz dieser Flut von Anwendungen für diesen Begriff ist bis jetzt keine klare wissenschaftliche Definition für dessen Bedeutungsfeld festgelegt. Infolgedessen kennen die Absolventen auf diesem Spezialgebiet hinsichtlich der Abgrenzung nicht ihr Forschungsfeld. Und aus diesem Grund sieht man sie auch in allerlei Themenberei-chen unter dem Begriff Daʿwah forschen. Dies führt indes zu einem Ausmaß, dass die Forschenden bei der Auswahl eines Themas zum Erlangen eines wissenschaftlichen Grades das Wort Daʿwah ins Thema der Forschungsarbeit selbst dann hineinzerren, wenn es in diesem Zusammen-hang überhaupt nicht passt, nur um die Zustimmung der verantwortlichen Stellen für das Thema zu gewährleisten. So sieht man  Forschungsarbeiten über Religionen, die den Namen Daʿwah tragen, und andere über soziologische Bereiche, die ebenfalls diesen Namen tragen… Und auf diese Weise ist es möglich geworden, dass das Wort Daʿwah in jeder Forschungsarbeit in allen  Islamischen Wissenschaftsdisziplinen niedergeschrie-ben wird.

Kann es nun auch möglich sein, dass dieser Gebrauch im Bereich der For-schung korrekt ist?
Wenn wir Verse des ehrwürdigen Qurʾān studieren, finden wir, dass das Wort Daʿwah in vier Versen erwähnt wird: Das erste Mal im Wort des Erhabenen:

“Und wenn dich MEINE Diener nach MIR fragen, ICH bin für wahr nah. ICH erhöre das Flehen (Daʿwah) des Flehenden, wenn er MICH anfleht. So sollen sie MIR Folge leisten und an MICH glauben; vielleicht sind sie ja rechtgläubig.”            (Qurʾān, Surah 2, Vers 186)      

Hier hat es die Bedeutung Flehen, Bittgebet, das heißt Das Erflehen und bittende Wünschen von GOTT, dem Hocherhabenen.

Das zweite Mal finden wir das Wort in der Rede des Erhabenen:

Und von SEINEN Zeichen, dass Himmel und Erde auf SEIN Geheiß bestehen. Als dann, wenn ER euch mit einem Ruf (Daʿwah) aus der Erde ruft, dann seid ihr es, die ihr hervorkommt.                     (Qurʾān, Surah  30,  Vers  25)
                                                                              
Diesmal steht das Wort im Zusammenhang mit der Auferstehung an einem Tag, an dem die Toten gerufen werden aus ihren Gräbern  aufzustehen.

In diesen beiden Versen ist dieses Wort weit entfernt von jeder Beziehung zu dessen Bedeutungsfeld der Themenbereiche in den die Daʿwah betreffenden Büchern und Fakultäten und Fachabteilungen.

was nun das dritte Vorkommen betrifft, so finden wir das Wort in der Rede des Erhabenen:

„IHM gebührt die Anbetung (Daʿwah) in IHM zustehender Weise; und jene, die sie unter Ausschluss SEINER anflehen, leisten ihnen in nichts Folge – nur wie der seine beiden Hände nach dem  Wasser Ausstreckende, damit dieses seinen Mund erreiche, und es erreicht ihn überhaupt nicht. Und das Flehen der  Islamleugner ist nur in einer Irrung.“         (Qurʾān, Surah 13, Vers 14)    
                                                                                                                               
Und Anbetung in IHM zustehender Weise bedeutet hier Tauḥīd, das heißt das anbeten-de Dienen soll einzig und allein für GOTT sein; es darf  IHM also niemand beigesellt werden. Und wer dennoch eine GOTTheit außer GOTT anbetet oder sich um die Gunst von GOTTheiten neben GOTT bemüht, der wird scheitern und zu Grunde gehen.

Das vierte Mal finden wir das Wort in der Rede des Erhabenen:

„Und o mein Volk!  warum rufe ich euch eigentlich zur Errettung auf und ihr ruft mich zum Feuer auf? Ihr ruft mich dazu auf, dass ich GOTT leugne und IHM etwas beigeselle, worüber ich kein Wissen besitze; und ich rufe euch zum Allmäch-tigen, zum viel Verzeihenden auf. Es ist sicher, dass dem, wozu ihr mich aufruft, gewiss kein Verdienst (Daʿwah) zukommt – weder im Diesseits noch im Jenseits – und dass   unsere Rückkehr gewiss zu GOTT ist und dass die Maßlosen, sie gewiss die Leute des Fegefeuers sind.”                
                                                                    (Qurʾān, Surah 40, Vers 41-43)
                                                                             
In diesem Vers bedeutet (Daʿwah): Dass das Götzenbild nichts machen kann, wie Muǧāhid sagte. Und Qatādah sagte: Das Götzenbild nutzt nicht und schadet nicht. Und As-Suddiyy meinte: Es erhört einen ihn Anrufenden weder im Diesseits noch im Jenseits.

Auf Grund des Geschilderten wird klar, dass das im ehrwürdigen Qurʾān erwähnte Wort Daʿwah nicht anwendbar ist auf die Bereiche, in denen sich die mit der Daʿwah Befassten bewegen – sei es nun im Forschungs- oder Lehrbereich oder aktiv im Schu-lungs- und Bildungsbereich. Es sei denn,  jenes ist aus Darlegungsgründen,  was das Studium des  Islam und dessen Gesetzgebung umfasst, dass nämlich GOTT Das Bittgebet dessen erhört, der sich an IHN mit einer Bitte wendet, oder um zu erklären,  was der freundschaftliche ermahnende Rat des Gläubigen der Familie Pharaos an sein Volk beinhaltet, dass nämlich alles,  was man an Stelle von GOTT anbetet, weder scha-det noch nutzt, da all jenes ja vollkommen machtlos ist, oder als Ermah-nung an die Menschen, dass GOTT sie nämlich am Auferstehungstag aus ihren Gräbern  ruft. All dies beschränkt sich auf das jeweils vorhandene Einzelne, und es geht nicht, dass es ein allgemein gültiger Fachterminus ist, unter dem alle Aktivitäten im Bereich des  Islam hinsichtlich der Forschung, des Studiums, des Predigens, der geistlichen Wegleitung und ähnlicher Dinge, die zu Tätigkeiten gehören, den Menschen die Bestimmungen und Lehren des  Islam zu übermitteln, eingestuft werden.

Von den Qurʾānversen, in denen das Wort Daʿwah erwähnt wird, bleibt außer dem Vers in Surah 13 IHM gebührt die Anbetung (Daʿwah) in IHM zustehender Weise nichts, von dem man als Exegese sagen könnte: Genau das ist der  Islam. Die Anbe-tung in IHM zustehender Weise (Daʿwatu-l-aqq) ist ein Merkmal der Botschaft des  Islam, das heißt der  Islam selbst ist die echte Daʿwah. Alles außer ihm ist nich-tig. Es ist Pflicht für die Menschen seine Lehren zu befolgen und anderen nicht zu folgen. Denn durch sie trennen sich die Wege und entstehen Sekten und Gruppierungen, die sich gegenseitig bekämpfen.

Im ehrwürdigen Qurʾān kommen eine ganze Reihe flektierter Formen des Wortes Daʿwah in zahlreichen Bedeutungen vor, wobei es dienlich ist, es in diesem Zusam-menhang drei Mal zu erwähnen, weil es eine Verbindung zu unserer Erörterung gibt.

Die erste Bedeutung ist das dienende Anbeten, wie etwa in den Worten des Erha-benen:

„Und schmähet nicht diejenigen, die sie unter Ausschluss GOTTes anflehen! Sie schmähten dann in feindseligem Vorgehen GOTT ohne Wissen…“
                                                                      (Qurʾān, Surah 6, Vers 108)

Das heißt: Schmähet nicht diejenigen, die andere als GOTT anbetend dienen, sonst schmähten sie GOTT.                            
                                                                                                             
Die zweite Bedeutung: Das bittende Wünschen, wie et wah in den Worten des Erhabenen:

„Und wenn ihr sie zur Rechtleitung einladend aufruft, folgen sie euch nicht. Es ist gleich für euch, ob ihr sie einladend aufruft oder ob ihr schweigend seid.„
                                                                      (Qurʾān, Surah 7, Vers 193)
                                                                                           
Das heißt, dass diese Götzen das Bittgebet desjenigen, der sie anfleht, nicht hören, und es ist bei ihnen gleich, wer sie anfleht oder sie missachtet, denn die hören und sehen nicht, und sie haben absolut über nichts Macht. Wie also kann der Bitte eines Bittenden entsprochen oder das Bittgebet eines Flehenden erhört werden?

Die dritte Bedeutung: Übermittlung, wie etwa in den Worten des Erhabenen:

„Und wer ist besser hinsichtlich des Redens als derjenige, der zu GOTT einla-dend aufruft und Rechtschaffenes tut und sagt: „Für wahr, ich bin einer der ergebenen Bekenner.“         (Qurʾān, Surah 41, Vers 33)
                                                                          
Das heißt, wer ist besser als derjenige, der den Menschen die Botschaft GOTTes übermittelt; er ruft sie einladend zum anbetenden Dienen gegenüber ihrem Herrn auf.

Diese Bedeutungen drehen sich um einen einzigen Angelpunkt, nämlich den Anzubetenden, gleich ob es sich dabei um den überzeugten Glauben an IHN handelt oder um das Wünschen und Bitten von IHM oder um das einladende Aufrufen zu IHM. Worauf wir uns indes konzentrieren werden, das ist die dritte Bedeutung, also das einladende Aufrufen zu IHM. Das Bedeutungsfeld „Einla-dender Aufruf (Daʿwah)“ ist also: Das Anspornen der Menschen zum Guten,  was GOTT angeordnet hat, sowie zu deren Überzeugtsein von den Prinzipien des  IslÁm; denn die Daʿwah ist der Weg, der die Menschen zu dem rechtleitet,  was ihr Wohlergehen im Diesseits und ihr Erfolg im Jenseits ist. Dieser Gebrauch  wahr freilich in der Frühzeit des  IslÁm nicht bekannt; vielmehr bedienten sich die Mus-lime anderer Wörter für diesen Bedeutungsgehalt, und zwahr:

1.     Lehrendes Predigen: Das ist der gute freundschaftliche Rat zum Guten auf eine Art und Weise, in der das Herz des Hörenden sich dafür erwärmt, und in einer Form, die zur Annahme der  Wahrheit und zu entsprechendem Han-deln führt. Einige Gelehrte definierten das Wort mit dem  wahrhaften Reden, das die Herzen erweicht und auf die Seelen einwirkt, den Trotz der widerspenstigen Seelen bändigt sowie Glauben und Rechtleitung in den wohlerzogenen Seelen vermehrt.
2.     Ermahnen: Das ist das Informieren der Menschen über die Gnade GOTTes mit der Darlegung der Pflicht, dass der Mensch dem Erhabenen für diese Gnade dankt, sowie die Wahrnung vor der Zuwiderhandlung der Anordnungen GOTTes um so die Bestrafung zu vermeiden. Der Erhabene sagt:

                 „und gemahne sie an die Tage GOTTes!.. 
                                                                       (Qurʾān, Surah 14, Vers 5)

                Und weiterhin sagte ER:

  „Und ermahne, denn fürwahr, die Ermahnung nutzt den Gläu-bigen!“                        (Qurʾān, Surah 51,Vers 55)

3       Geistliche Wegleitung: Das ist das Rechtleiten der Menschen auf den geraden Weg, und zwar dadurch, dass sie man sie über das belehrt,  was sie im Hinblick auf rituelle Handlungen und allgemeine Verhaltensweisen[1] zu tun haben, sowie sie dazu anspornt, auf dem Feld des Benehmens und der zwischen-menschlichen Beziehungen Gutes zu tun.
4       Verkünden guter Nachricht: Das ist das Informieren, durch das Freude und frohe Entspannung in die Herzen einzieht. Der Erhabene sagt:

„Und diejenigen, die sich von den Götzen fernhalten, dass sie sie anbe-ten, und sich reuig zu GOTT wenden – für sie ist die gute Nachricht.  So verkünde MEINEN Dienern, die auf die Rede hören und ihrem Besten folgen, gute Nachricht! „        (Qurʾān, Surah 39, Vers 17-18)
                                                                                                              
Und der Gesandte GOTTes (GOTT segne ihn und schenke ihm Heil!) sagte: „Verkündet gute Nachricht und flößt keine Abneigung und keinen Wider-willen ein!“
5.  Wecken von Interesse: Das ist das Informieren der Menschen   über die Belohnung, die für sie für den Tag des Jüngsten Gerichts vorbereitet ist, sofern sie die Anordnungen GOTTes befolgen und SEINE Verbote beachten. Dazu gehört auch, dass sie davon überzeugt sind, dass GOTT ihnen die Lebensumstände erleichtern wird, wenn sie SEINEN Weg beschreiten und SEINE Lehren anwenden.
6.  Einschüchtern: Das ist das darlegen dessen,  was GOTT den Sündigen Strafen vorbereitet um die Menschen vom Verüben von Sündigen an abzuhalten. GOTT hat SEINE Diener vor dem Sündigen gegen IHN gewarnt. Und ER hat für sie Beispiele dafür angeführt,  was ER mit den Sündigen getan hat. So sagt der Erhabene:

„Als sie UNS nun erzürnten, übten WIR Strafvergeltung an ihnen. Also ertränkten WIR sie allesamt.“      (Qurʾān, Surah 43, Vers 55)                                          

Und ER sagt:
Als sie trotzig  wahren hinsichtlich dessen,  was ihnen verboten worden  wahr, sprachen WIR zu ihnen: „Seid ausgestoßene Affen!“
                                                                 (Qurʾān, Surah 7, Vers 166)

Bei diesen Bedeutungen, die im Zusammenhang mit Dawah zu GOTT und mit dem Verbot all dessen,  was IHN erzürnt, stehen, fehlt auch nicht das Wort Íisbah (= Kontro-lle von Gewichten und Maßen), denn die Leute werden bei ihren Worten und Taten kontrolliert und alle, die eine Sünde begehen oder etwas tun,  was die von GOTT gesetzten Grenzen überschreitet, werden bestraft. Der mutasib ist somit jemand, der Kontrolle ausübt über die Aktivitäten der Menschen, besonders auf den Märkten, wo ja seine Arbeit bekannt ist durch das Überwachen der  Wagen und Gewichte sowie der Preise der  wahren, insofern als dabei niemand die Gesetze GOTTes übertreten soll.

Die Muslime haben diese Termini im Bereich der Daʿwah zu GOTT benutzt, und deshalb haben sie jemanden, der in diesem Bereich tätig ist, als einen lehrenden Prediger bezeichnet. Er ist derjenige, der den Leuten lehrend predigt und sie sanft und mitfühlend einladend aufruft. Machthaber haben niemanden speziell mit dieser Tätigkeit betraut; vielmehr  war es die Pflicht eines jeden Muslim und einer jeden Muslimin – ausgehend von der Aufforderung zum Guten und vom Verbort des Verwerflichen, womit GOTT alle Menschen beauftragt hat. Vom Gesandten GOTTes (GOTT segne ihn und schenke ihm Heil!) ist überliefert, Dass er gesagt habe: „Es obliegt auch, zum Guten aufzufordern respektive das Verwerfliche zu verbieten, oder GOTT wird gewiss eure Übeltäter gegen euch richten. Die Besten von euch sprechen also Bittgebete, aber sie werden nicht erhört.“ Und von ihm ist ebenfalls überliefert: „Wer von euch et was Verwerfliches sieht, soll es ändern. Wenn er nicht kann, dann in seinem Herzen, und dies ist der schwächste Glaube.“

Die Arbeit eines mutasib verrichtet jedoch niemand außer auf Anordnung der Obrig-keit. Denn dessen Arbeit steht der Arbeit der Polizei näher als der des Predigers, insofern als er die Gesetze und Anordnungen mit Erlaubnis des Vorgesetzten über wacht; er hilft diesem und dem Richter also bei der Durchführung dessen,  was der Vorgesetzte anord-net und auf Basis dessen der Richter urteilt.

Die Geistesbildung des einladend
 Aufrufenden

Die Aufgabe des lehrenden Predigers unterscheidet sich von dem, was der muḥta-sib verrichten soll. Denn der mutasib ist ein Beamter der Obrigkeit und führt aus,  was an dessen Erlassen ergeht; er überwacht die Leute bei der Durchführung der Gesetze und Bestimmungen. Der lehrende Prediger indes ist in der Frühzeit des  Islam kein Beamter, der die Anordnungen der Exekutive ausführt oder der Legislative folgt. Seine Tätigkeit ist vielmehr frei und entspringt seinem Bewusstsein gegenüber der Ausübung dessen,  was GOTT im Bereich der Daʿwah zu SEINER Religion angeordnet hat, um die Men-schen zur Annahme des  Islam zu veranlassen respektive die Muslime zu den Bestim-mungen der Religion GOTTes rechtzuleiten. Deshalb bestand seine Tätigkeit in der Exegese des Buches GOTTes, im Ableiten der  Islamischen Gesetzesbestimmungen aus dem Qurʾān und aus der Sunnah, im Erwecken des Wunsches in den Menschen, dem Weg der Rechtleitung zu folgen und in deren Abschreckung vor dem Weg des Satans. Er folgt somit den Fußspuren des Gesandten GOTTes (GOTT segne ihn und schenke ihm Heil!), dem Menschen die DaYwah GOTTes zu übermitteln. Dabei erfüllt er die Anwei-sung des Erhabenen in SEINEN Worten:

„Und es soll aus euch eine Gemeinschaft werden, die zum Guten auffordert und das Rechte gebietet und das Verwerfliche verbietet..“
                                                                      (Qurʾān, Surah 3, Vers 104)                         

Er befolgt weiterhin die Anweisung GOTTes an SEINEN Gesandten in SEINEN Worten:

„Rufe auf zum Wege deines Herrn mit Weisheit und sich geziemender Erma-hnung und debattiere mit ihnen in jener Weise, die die beste ist!...“
                                                           (Qurʾān, Surah 16, Vers 125)

Der einladend Aufrufende ist also der Übermittler der Dawah GOTTes an die Men-schen insgesamt, der Exeget SEINES Buches, der Darlegende der ÍadÐ×e SEINES Gesandten (GOTT segne ihn und schenke ihm Heil!) und Erklärer dessen Sunnah. Ihm obliegt es also, der Methode dessen zu folgen,  was der ehrwürdige Vers beschreibt. Somit richtet er das Wort an die  Islam-Leugner in rationaler Weise, tilgt das Unwissen der Muslime, ruft in ihnen den Geist der Glaubenslehre  wach und stärkt in ihnen das Glaubensempfinden in vortrefflichen Predigen. Mit jenen indes, die vom Weg abweichen und vom Weg GOTTes abkommen sowie die Irre-führung anderer versuchen, müssen sich die einladend Aufrufenden in der besten Weise auseinander setzen. Wenn die Umstände das Zitieren von Geschichtsereignissen und von dem,  was sich zwischen den früheren Propheten und deren Völkern abspielte, erforderlich macht, dann obliegt ihnen diese Vorgehensweise mit diesen Verwerfenden; und wenn sie sich in einer Zwangslage befinden eine andere Methode anzuwenden, dann sollen sie diese anwenden. Denn der Vers überlässt ihnen die Bewertung dessen,  was den Umständen und Verhältnissen ange-messen ist, wobei er ihnen aufträgt, sich in der Weise auseinander zu setzen, die am besten ist.

Der Vers hat nun für die Daʿwah die folgenden drei Methoden vorgezeichnet:

1.     Logik und Rationalität.
2.     Gutes lehrendes Predigen. Dies geschieht durch das Erklären von GOTTes Buch und der Sunnah SEINES Gesandten.
3.     Diskussion, und zwar der Disput mit dem Opponenten je nach den Umständen und Verhältnissen.

Die Geistesbildung des einladend Aufrufenden muss derart sein, dass sie ihn voll und ganz zur Durchführung dieser Aufgabe befähigt. Das Aufrufen der Nicht- Muslime zum  IslÁm macht es erforderlich, dass der einladend Aufrufende völlig vertraut ist mit der Kultur derer, die er einladend aufruft, dass er deren Denkweise begreift, dass er umfas-sende Kenntnis hat von deren Traditionen und Gewohnheiten und dass er sich gut auf die neuzeitlichen Denkströmungen versteht. Ferner ist es notwendig, dass der einladend Aufrufende völlig vertraut ist mit der Psychologie, damit er von psychologischer Seite die Begründungen eines ihm Widersprechenden versteht. Denn wer die Schwankungen der Psyche und deren Stimmungen nicht kennt, der führt den Appell an sie nicht zum Guten. Die ersten einladend Aufrufenden kannten von ihrer Natur aus in hohem Maß die Psychologie, obwohl sie sie nicht genau studiert hatten. Sie befanden sich im reinen Zustand ihrer Natur,  waren scharfsinnig und begabt und hatten das, mit dem sie der ehrwürdige Qurʾān mit seinen Versen und der Gesandte mit seinen Erläuterungen und seiner Verstandeskraft rechtleitete, wodurch sie in der Lage  waren die Leute vom  Islam zu überzeu-gen. Dank ihrer Bemühungen auf dem Gebiet der Daʿwah nahmen zahlreiche Völker den  Islam an; durch ihre Vermittlung leitete GOTT viele von denen recht, die sich widersetzt hatten und keine andere Meinung gelten lassen wollten. Der Grund hier-für lag darin,  was GOTT ihnen an Stärke in der Auseinandersetzung und an Sprach-gewahndtheit gab. Wenn die heutigen einladend Aufrufenden einen Erfolg wie jenen Erfolg oder einen ihm ähnelnden wollen, dann müssen sie folgendes studieren:
·        Geschichte, damit sie die Gründe und Ursprünge der Unmoral bei den Glaubensgrundlagen und Charaktereigenschaften und Anbetungshandlunen begreifen. So errichten sie ihre Daʿwah auf einer gesunden Grundlage.
·        Psychologie, damit sie im Stande sind mit allen Bevölkerungsschichten in der Welt in einer Ausdrucksweise zu reden, die zu ihnen passt.
·        Landes- und Völkerkunde, damit sie auf jedes Land vorbereitet sind, wenn sie ihre Daʿwah an dessen Bevölkerung richten.
·        Ethik, damit sie die Tugenden sowie die Art und Weise der Erziehung der Menschen zu ihnen gut kennen und damit sie weiterhin die Defizite in der Seele sowie die Wege zu deren Vorbeugung erkennen. Dies gehört zu den bedeutends-ten Wissenschaften, derer die einladend Aufrufenden bedürfen, so dass sie in der Lage sind die Seele zu behandeln und gut zu erziehen.
·        Religionen und Glaubensrichtungen, damit es ihnen leicht fällt zu erklären,  was in ihnen falsch ist; denn wenn sie nicht in der Lage sind dies denen zu erklären, die sie zum  Islam aufrufen, dann werden sie keine Ohren finden, die dem lauschen,  was sie über den  Islam sagen.
·        Kenntnisse in den Sprachen derer, an die sie die Daʿwah richten. Es ist über-liefert, dass der Gesandte (GOTT segne ihn und schenke ihm Heil!) einige Gefährten beauftragt hat, ob der Juden, die in Madinah als Nachbarn lebten, die hebräische Sprache zu lernen. Denn die Kenntnisse in der Sprache derer, an die man die Daʿwah richtet, bewirkt einen Einfluss, der bei Nichtkennt-nis der Sprache nicht erzielt wird. Es ist notwendig, dass die Sprachkenntni-sse hervor-ragend sind, weil die Sprachschwäche eines Redners eine negative Auswirkung auf die Beweisführung des einladend Aufrufenden widerspiegelt.
·        Sozialwissenschaft, damit sie die Verhältnisse der Nationen kennen und mit den Gründen derer Schwächen und Stärken sowie deren Fortschritts oder Rück-stands vertraut sind. Insofern ist es notwendig, dass der einladend Aufrufende Kenntnisse über die Zustände der Menschen besitzt und ein Fachmann für Gesellschaftskrankheiten ist, damit er jede Gruppe entspre-chend aufrufen und anleiten kann. Wenn ihm hingegen die Zustände der Menschen und deren Leiden nicht bekannt sind, begeht er bei der Verbes-serung der Herzen und bei der Behandlung der Seelen viele Fehler. Er ist dann wie ein Quacksalber, der ein Medikament bei einer besonderen Krank-heit ausprobiert und Erfolg hat und dann genau dasselbe Medikament jedem Kranken verschreibt. das bedeutet eine ernste Gefahr für den Körper, und dasselbe gilt auch für das Herz.

Wenn der Bereich des einladend Aufrufenden die  Islamische Gesellschaft ist, dann besteht dessen Kapital im Erklären der Offenbarungsschrift und der Sunnah um darzu-legen,  was auf dem Gebiet der religiösen Pflichten und allgemeinen Verhaltensweisen zu tun für die Muslime verbindlich ist. Und falls es erforderlich ist, erklärt er ihnen anhand der Offenbarungsschrift und der Sunnah genau die Fragen des Tauḥīd, und zwar weit ab von den Ansichten der Scholastiker und von den Mei-nungsverschiedenheiten der Rechtsschulenvertreter – seien es nun Rechts- oder adīṯgelehrte. Der einladend Aufrufende ist unter den Muslimen quasi ein Lehrer für sie. Und deshalb muss er die Religionswissenschaften kennen. Er macht sich mit den Versen des Tauḥīd[2] im ehrwürdigen Qurʾān vertraut und beschäftigt sich mit den adīṯen des Gesandten (GOTT segne ihn und schenke ihm Heil!), die ihm bei der Erklärung der Geheimnisse und bei der Darlegung derer verborgenen Hintergründe helfen. Des Weiteren soll er über Wissen hinsichtlich der Anwendung von Verstandesmethoden beim Anführen von Qurʾānischen Wundern verfügen, die das Eins-Sein GOTTes sowie SEIN Allein-Sein hinsichtlich der Macht und Herrschaft über alles,  was im gesamten Universum vor sich geht, beweisen.

Im Bereich der religiösen Pflichten muss er das  Islamische Recht und dessen Grund-lagen studiert haben, damit er in der Lage ist, deren Bestimmungen den Men-schen zu erklären, so dass er einen Beitrag zur Beseitigung deren religiösen Unwissenheit leistet. Es besteht überhaupt kein Zweifel daran, dass dies den wichtigsten Bereich für den einladend Aufrufenden unter den Muslimen bildet, denn auf religiösem Gebiet widmen die Muslime das höchste Interesse der Kenntnis der Bestimmungen der rituellen Reinheit und der Art und Weise der Gebetsverrichtung sowie den Bestimmungen des Fastens und dessen Verhaltensmaßregeln und den Erhebungsgrenzen[3] der Sozialpflichtabgabe und deren Entrichtung sowie der Grundlagen der Pilgerfahrt nach Mekka und deren Pflich-ten. Die Muslime fragen ferner viel nach dem Gesetz GOTTes und dessen Bestimmun-gen hinsichtlich der Eheschließung, der Scheidung und des Erbrechts. Weiterhin erkundigen sie sich nach dem Erlaubten und dem Verbotenen bei den verschiedenar-tigsten Verhaltensweisen, wie sie auch darauf bedacht sind, hinsichtlich dessen,  was sie an Zweifeln an den von GOTT festgesetzten Strafen bewegt, zur endgültigen Entschei-dung zu gelangen. Je kompe-tenter der einladend Aufrufende im Bereich der Angelegen-heiten des  IslÁmischen Rechts und je kenntnisreicher er in den Vorschriften der Offen-barungsschrift und der Sunnah ist, desto mehr ist er in der Lage, in der  Islamischen Gesellschaft die Aufgabe der Daʿwah durchzuführen. Deshalb sollen sich die Daʿwah-Institute auch darauf konzentrieren ihre Teilnehmer in den Lehren der Šarīʿah zu unter-richten,  was sie dann dazu qualifiziert ihre Aufgabe in vollem Umfang durchzuführen. Sie lehren sie also im  Islamischen Recht,  was sie dazu befähigt sich mit Rechtsgut-achten zu befassen, und in der Qurʾān-Auslegung,  was ihnen dazu verhilft die Anord-nungen GOTTes kennen zu lernen. Des Weiteren obliegt es ihnen, die  Islamische Geschichte sowie das Leben des Propheten und der rechtgeleiteten ulafāʾ und anderer bedeutender Persönlichkeiten der  Islamischen Nation zu studieren, damit sie sich über das Geheimnis deren außerordentlicher Eigenschaften und die Gründe deren Fähigkeit für das,  was sie der  Islamischen Gesellschaft an Gaben reichlich schenkten, unterrich-ten lassen, so dass dies sogar ein leuchtendes Beispiel für sie selbst und auch für andere wird sowie ein Unterrichtsgegenstand, auf den sie im Bereich der Daʿwah zurückgreifen können.

Die Aufgabe des mahnenden Predigers gehört also zu den wichtigsten Aufgaben und dessen Beruf zu den bedeutendsten Berufen. Die Stellung des einladend Aufrufenden in der  Islamischen Gemeinschaft steht der Bedeutung der Stellung der kämpfenden Führer und der aktiven Großen in nichts nach. Denn ebenso wie der Erfolg des Führers von dessen Vorbereitungsgrad und dem Spielraum dessen Fähigkeiten auf dem Gebiet des Planens und sorgfältigen Nachdenkens sowie des Weitblicks  und der Umsichtigkeit abhängt, so hängt auch der Erfolg des einladend Aufrufenden von dessen Beherrschen der  Islamischen Gesetzeswissenschaften und von den religiösen Charaktereigenschaften, vom Spielraum dessen Kenntnissen der Soziologie und der Kosmologie sowie vom Spielraum dessen Fähigkeiten bei der Verknüpfung dessen, was im ehrwürdigen Qurʾān an kosmischen Erscheinungen und Zeichen vorkommt, mit dem, über  was die Fachleute in diesem Bereich an Theorien und Ansichten verfügen. Denn die Unkenntnis des einla-dend Aufrufenden in diesen grundsätzlichen Dingen macht ihn unfähig das zu erklären,  was im ehrwürdigen Qurʾān an kosmischen Versen steht – auf eine Art und Weise, die zu den Erkenntnissen auf diesem Gebiet nicht im Widerstreit steht und die überhaupt keinen Zweifel lässt, dass das Zutagetreten der Unwissenheit des einladend Aufrufe-nden in Angelegenheiten, die die jungen Schüler schon kennen, eine Gelegenheit bietet, dass man sich über den mahnenden Prediger lustig macht und dass diejenigen, die die Verse GOTTes leugnen, darüber spotten. Das Vertrauen der Leute in die Worte des mahnenden Predigers ist also gering und man glaubt ihm nicht,  was er sagt. Infolgedessen fügen sie sich nicht dessen Anordnungen und so wird er zu einem Abschreckungsmittel für die Lehre des Islam, anstatt dass seine Arbeit eine Trieb-kraft von den Triebkräften zum Erwecken des Wunsches nach Durchführung der Anordnungen GOTTes darstellt.

Zusammengefasst ist es also für den einladend Aufrufenden – oder entsprechend des jeweils verwandten Fachausdrucks für den mahnenden Prediger Pflicht, dass er das  Isla-mische Recht eingehend studiert und die Gesetzeswissenschaft der Offenba-rungsschrift und der Sunnah kennt sowie vertraut ist mit der Prophetenbiografie und der  Islamami-schen Geschichte. Es ist ferner unabdingbar, dass er die Grundlagen der Soziologie und Kosmologie kennt, damit er seine Aufgabe in vollkommener Weise durchführen kann, zumal sonst seine Worte fehlschlagen sowie seine Anleitungen vergeblich sind und er zum Gegenstand des Gelächters wird und die Spaß-macher sich über ihn lustig machen und die Abweichler sowie die Gegner des  IslÁm als Zeuge für sein Unvermögen auftreten.

Formen der Diskussion und
des Dialogs

Das Studium der Historie hat festgestellt, dass jede menschliche Gesellschaft viel-fältige gedankliche Tendenzen in sich birgt, die in ihren Inhalten und ihre Zielen zwischen ganz rechts und ganz links schwanken. Deshalb ist die Reaktion auf jeden Aufruf  unterschiedlich. Es gibt einige, die glauben sofort beim Hören des Rufenden an sie, während andere eine Weile zögern. Die Zeit des Zögerns ist verschieden vom einem zum  anderen und hängt ab von dessen gedanklichen und bildungsmäßigen Struktur sowie von den Gesellschafts- und Umweltsituationen oder dessen Umfang der Überzeu-gung vom Glauben seiner  und Großväter und der Eigenart dieses Glaubens hinsi-chtlich dessen Gegebenheiten für die verschiedenen Lebensanforderungen.

Die Dialoge beanspruchten mit dieser zögernden Art viel Zeit von der Zeit der einladend Aufrufenden und nahmen viel Raum auf den Seiten der Daʿwah ein. Denn je verhafteter die einladend Aufgerufenen mit ihrer Vergangenheit und je versklavter sie durch ihre überkommenen Gewohnheiten und ihre zu missbilligenden Traditio-nen sind, desto mehr zieht sich die Diskussion in die Länge und nimmt mannigfache Arten und unterschiedliche Weisen des Dialogs und des Lavierens an. Die auf den Seiten der Historie aufgezeichneten Nachrichten der einladend Aufrufenden teilen uns mit, dass der längste und härteste Dialog mit den Hartnäckigen ist, deren Gedan-ken der Vergangen-heit sich ihres Verstandes bemächtigt und die Glaubenslehren der Väter in ihren Herzen und Seelen beherrscht haben. Deshalb sahen wir die Propheten mit ihnen jeden Weg beschreiten, der zu deren Überzeugung, deren Anspornen zur Anbetung GOTTes und auf das Unterlassen deren Irrtümer führte. Als Beispiel hierzu berichtet uns der ehrwürdige Qurʾān über das Gespräch Abrahams mit dessen Volk über die Anbetung der Götzenbil-der. Der Erhabene sagt:
Und WIR gaben dem Abraham schon zuvor seine Rechtschaffenheit, und WIR kannten ihn. Da er zu seinem Vater und seinem Volke sprach: " was sind das für Standbilder, denen ihr euch widmet?" Sie sprachen: "Wir fanden unsere Väter ihnen gegenüber als anbetend Dienende." Er sprach: "Ihr und eure Väter seid gewiss in offenkundigem Irrtum gewesen!" Sie sprachen: "Bist du mit der  Wahrheit zu uns gekommen oder gehörst du zu denen, die Scherze treiben?" Er sprach: "Nein, vielmehr ist euer Herr der Herr der Himmel und der Erde, DER sie erschaffen hat, und ich gehöre zu den hiervon Zeugenden. Und bei GOTT! Ich will gewiss eine List gegen eure Götzenbilder ersinnen, nachdem ihr den Rücken kehrend weggegangen seid." Und er machte aus ihnen kleine Stücke mit  Ausnah-me des Mächtigen von ihnen, damit sie sich vielleicht an ihn  wahndten. Sie spra-chen: "Wer hat dies mit unseren GOTTheiten getan? Für wahr, er ist gewiss der Frevler einer!" Sie sprachen: "Wir hörten einen Jüngling von ihnen reden, den man Abraham nennt." Sie sprachen: "So bringt ihn vor die Augen der Leute, viel-leicht legen sie Zeugnis ab." Sie sprachen: "Bist du derjenige, der dies mit unseren GOTTheiten getan hat, O Abraham?" Er sprach: "Nein, vielmehr hat es dieser Mächtige von ihnen getan. Fragt sie nur, so sie sich denn äußern!" Da überprüften sie sich selbst und sprachen: „Ihr, für wahr ihr seid die Ungerechten!“ daraufhin mussten sie ihre Köpfe hängen lassen[4]: „Du weißt gewiss, diese äußern sich nicht!“ Er sprach: „Verehrt ihr denn unter Ausschluss von GOTT,  was euch nichts nutzt und euch keinen Schaden zufügt? Pfui über euch und über das, was ihr unter Ausschluss von GOTT anbetet! Begreift ihr denn nicht?“ 
                                                                      (Qurʾān, Surah 21, Verse 51-67)

Der ehrwürdige Qurʾān erzählt darüber hinaus noch eine andere Art und Weise seines Gespräches mit den Götzendienern:

Und als Abraham zu seinem Vater ʾĀzar sprach: „Nimmst du Götzenbilder zu Göttern? Für wahr, ich sehe dich und dein Volk in offenkundigem Irrtum.“ Und ebenso zeigten WIR Abraham das Reich der Himmel und der Erde, und auf dass er zu den Überzeugten gehöre. Als nun die Nacht über ihn hereinbrach, sah er einen Stern. Er sprach: „Das ist mein Herr.“ Da er nun aber unterging, sprach er: “Ich liebe nicht die Untergehenden.“ Als er nun den Mond aufgehen sah, sprach er: „Das ist mein Herr.“ Da er nun aber unterging, sprach er: „Hätte nicht mein Herr mich rechtgeleitet, hätte  ich gewiss zu den Irregehenden gehört.“ Als er nun die Sonne aufgehen sah, sprach er: „Das ist mein Herr. Das ist größer.“ Da sie nun aber unterging, sprach er: „O mein Volk! Fürwahr, ich bin frei von dem,  was ihr beiges-ellt. Für wahr, ich habe mein Angesicht als Rechtgläubiger zu DEM gewandt, DER die Himmel und die Erde erschuf, und ich gehöre nicht zu den Polytheisten.“ Und sein Volk stritt mit ihm. Er sagte: „Streitet ihr mit mir über GOTT, und ER hat mich bereits rechtgeleitet? Und ich fürchte nicht das,  was ihr IHM beigesellt, außer dass  mein Herr etwas will. Mein Herr umfasst alle Dinge mit Wissen. Seid ihr denn nicht eingedenk? Und wie fürchte ich,  was ihr beigesellt, und ihr fürchtet nicht, dass ihr GOTT beigesellt habt, wofür ER euch keine Legitimation herab-gesandt hat?“ Welche der beiden Parteien hat also größeres Anrecht auf Sicher-heit,  so ihr es denn wiss    (Qurʾān, Surah 6, Vers74-81)                                                                              

Die Arten der Diskussion und des Dialoges sind zahlreich mit dem, der auf dem Leugnen des  Isla beharrt und mit seinen Irrtümern versucht den Vormarsch der neuen Daʿwah in der Gesellschaft zum Stehen zu bringen. Der ehrwürdige Queʾān erzählt diese Beispiele nur zum Trost des Gesandten (GOTT segne ihn und schenke ihm Heil!) und zum Einkehren der Ruhe in dessen Herz. Er erklärt ihm darin näm-lich, dass die Gesandten, wenn ihnen Schaden zugefügt und Widerstand geleistet wird, den Sieg davontragen werden, egal, ob es im Bereich des Wortgefechtes oder Machtkampfes auf dem Schlachtfeld ist. Wenn die menschlichen Gesellschaften in diesem Bereich ähnlich gegenüber deren alten sind, sind sie nicht verschieden von deren neuen und zeichnen sich ihre Zivilisierten gegenüber ihren Primitiven nicht aus. Es steht fest, dass in jeder Epoche Opponenten gegen den Glauben und Gegner der zu diesem einladend Aufru-fenden erscheinen, ihre Gedanken in der Gesellschaft verbreiten und mannigfache Methoden anwenden, um die Stimme der einladend Aufrufenden zu stören und deren Bild bei den Jugendlichen zu entstellen. Wenn die einladend Aufrufenden für ihre Konfrontation mit ihnen nicht gerüstet sind, verlie-ren sie ihren Kampf und erleiden sie einen Fehlschlag und eine Niederlage.

Und hierbei handelt es sich um den dritten Bereich, für den der einladend Aufru-fende gerüstet sein muss, damit er sich dem Kampf nicht mit leeren Händen stellt und die Opponenten seine Unwissenheit nicht zu einem Gegenstand für die Bekräftigung ihrer falschen Behauptungen und zu einem Beweis für die Stärke ihrer Argu-mente nehmen. Deshalb müssen die einladend Aufrufenden die modernen geistigen Strömungen studie-ren, sich mit deren Feinheiten beschäftigen sowie deren Gesamtheit und deren Einzel-heiten erfahren. Sie studieren also die philosophischen Tendenzen und kennen die gesellschaftlichen und pädagogischen Theorien. Und sie machen sich mit den wirtschaft-lichen Doktrinen vertraut, damit sie mit jedem über alles,  was sie wissen, disputieren – als Verifikation der Worte GOTTes, des Erhabenen:

„…und diskutiere mit ihnen in jener Weise, die die beste ist!…. 
                                                                              (Qurʾān, Surah 16, Vers 125)

Vielleicht nimmt die Diskussion in gütiger, friedfertiger Weise eine andere Form an. Das gilt für den Fall, dass man den  Islam mit Gewalt verteidigen muss.. Wir werden das später darlegen, wenn wir darüber sprechen,  was für jeden Muslim – je nach seiner Kultur und wo auch immer sein Aktivitätszentrum in der Gesellschaft sein mag – im Bereich der Daʿwah notwendig ist..


[1]) Darunter Auch : Geschäftlicher Verkehr
[2] )   Glaube an die Einheit Gottes.
[3]) Das Mindestvermögen, dessen Besitz zur Entrichtung der Zakatsteuer verpflichtet
[4] ) Das bedeutet: Bald darauf aber verfielen sie wieder in ihren Aberglauben.

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مقدمة المدونة

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