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الجمعة، 22 مايو 2020

الجزء الأول من مقرر الدعوة


                                                                                                                                        
الجزء الأول من مقرر الدعوة
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Vorwort

Die historischen Ereignisse haben nachgewiesen, dass die Wendephase eine der gefährlichsten Phasen ist, die die menschlichen Gesellschaften durchlaufen. Sie bildet nämlich die Phase eines scharfen Konflikts unter den geistigen Strömungen, die in ihren Quellen und Ursprüngen verschieden sind, in ihrem Inhalt und ihren Formen mit-einander in Widerstreit stehen und in ihren Zielen und Zwecken weit auseinander liegen. Es ist ja so, dass das Weltsystem auf dem Prinzip der Bewegung und des Wachstums beruht und die Grundlage der Lebensdynamik sich auf Veränderung beschränkt. Wenn dies dem Gedächtnis der Leute entfallen ist, kommt das Pulsieren des Daseins zum Stillstand und nimmt die Lebensbewegung bis in Ewigkeit ab. Aber das Sich-Gewöhnen der Leute an das Vertraute und deren Angst vor der Zuku-nft stürzen sie in die Annahme, dass alles Neue in sich eine über-raschende Gefahr birgt, die die Grundlagen, auf denen ihr Leben basiert, zerstört und die Stabilität, mit der sie vertraut und an die sie gewöhnt sind, erschüttert. Ja, es ist sogar ein Grund betreffs dessen, was es bei ihnen an Dekadenz und Rückständigkeit gibt. Sie sind zufrieden mit dem, was sie bei ihren Eltern vorfanden und unter dessen Schatten sie groß wurden und sich entwicke-lten, wenn es auch in einigen ihrer Aspekte etwas gibt, was deren Fortgang behindert und ihnen das Erreichen dessen, was ihre Entlastung bewirkt und ihre Schmerzen abschwächt, unmöglich macht. Somit beginnt der Konflikt zwischen denen, die zur Befreiung von den Spuren der Vergangenheit auffordern und zum Öffnen der Arme für alles Neue und zum Akzep-tieren von allem Modernen aufrufen, weil das – ihrer Meinung nach – das Leben zum Fortschritt vorantreibt und bei der Befreiung von den Spuren der Vergangenheit hilft, insofern als es Dekadenz und Rückständigkeit in allen Lebensbereichen gibt, und denen, die das Erneuern ablehnen und auf dem Festhalten am Alten beharren, wie auch dessen Wert und Auswirkung im Leben seien. Sie meinen, dass die Neuerung kein Gewicht habe und so ihr Akzeptieren nicht erlaubt sei. Und sie habe auch keine Wurzeln, die deren Vorhandensein in der Gesellschaft ergeben und den Menschen zum Beschä-ftigen mit ihr veranlassen. So sei sie eine „Ketzerei“ (Bidʿah), die irreführt, wer ihr folgt, und diesen somit in ein fernes bodenloses Tal führe, in dem er seine Identität verliere und sich seine Konturen inmitten der neuen Bilder und Formen auflösten. Und damit zerrinne seine Persönlichkeit und zerfalle als eine der Folgen dieses neu Angekommenen seine Wesenheit.

Zwischen diesen und jenen gibt es eine Gruppe, die sich für die Neuerung nicht begeistert. Vielmehr zwingen sie die Lebensumstände zur Beschäftigung mit ihnen. Diese Gruppe leugnet das Alte nicht, aber unter dem Druck der Lebensumstände versch-ließt sie ihre Augen vor ihm und zieht sich angesichts der Gegebenheiten der Zeit und der Lebenserfordernisse von ihm zurück. Deshalb sieht man sie verwirrt und kopflos. Die vielfältigen Trends wetteifern in ihr und die geistigen Strömungen aus allen Richtungen werfen sie hin und her. Sie hört auf jene, die am Alten festhalten, und neigt gänzlich zu ihnen. Ihre Gefühle sind vertraut mit dem, was sie an Argumenten und Beweisen wiederholen, da das Alte tief darin verwurzelt ist und die Wurzeln sich in ihren Gefühlen und Empfindungen verzweigen. Und sie lauscht jenen, die zur Neuerung aufrufen. Und sie verweigert ihnen kein Gehör und schlägt ihnen kein Argument und keinen Beweis ab, da die Realität des Lebens sie bestärkt und der Wunsch nach Fortschritt und Aufstieg sie bestätigt und die Hoff-nung auf die Befreiung von der Oberhand jener, die das Heft der Technologie des Zeitalters in der Hand haben, unterstützt sie und bringt die Zögernden zur Partei-nahme für ihre Reihen.

Sind die Standpunkte der Neuerer und der Konservativen eindeutig, so ist der Stand-punkt der breiten Masse noch schwankend. Sie pendelt zwischen diesen und jenen und zuweilen neigt sie gänzlich zur Seite der Neuerer, und zwar wenn das weltliche Interesse überwiegt und die Auswirkung der Zivilisation und deren Glanz vor den Augen und Ohren klar werden. Und dann wieder ist sie fanatisch für das Alte, sofern die Gefühle überwiegen und die Gemüter erregt sind und die Empfin-dungen entflammen.

Das ist das Bild der zeitgenössischen islamischen Gesellschaften, denn wenn sie einen direkten Kontakt mit der westlichen Zivilisation aufnahmen, öffneten sich die Augen der Muslime für einige Lebensgewohnheiten und musterhafte Verhaltensvor-bilder, die sie zuvor nicht gekannt und über die sie kein Wissen hinsichtlich ihres Wesens und ihrer Dimensionen verfügt hatten. Es steht bei ihnen nur fest, dass Fortschritt und Aufstieg jener Nationen im Produktionsbereich mit all seinen Teilgebieten auf deren Wahl dieser Methoden bei der Organisation der Angelegenheiten des Lebens und Ausri-chtung des Verhaltens der Individuen in der Gesellschaft zurückzuführen sind. So lässt sich eine Gruppe von Muslimen dazu hinreißen zur Befreiung von allen Spuren der Vergangenheit und zum Annehmen der musterhaften Vorbilder des westlichen Lebens als eine Grundlage für uns bei der Gestaltung unseres Lebens und bei der Formung unseres Verhaltens aufzufordern, damit wir sie beim Fortgang des Fortschritts und Aufstiegs einholen können. Zu dem, was diesen Aufruf einschließt, gehört die Aufforderung, dass wir ihren Spuren in allen Bereichen folgen, seien es nun politische, wirtschaftliche oder soziale Bereiche. Und das erfordere, dass diese Bereiche aus der Vorherrschaft der Reli-gion befreit werden, mit dem Argument, dass der Islam für das Leben in der modernen Zeit als nicht mehr geeignet gelte. Und deshalb solle er sich nur auf den Bereich der reinen Anbetungshandlungen beschränken, das heißt es müsse eine Trennung zwischen Religion und Staat geben, was von  ihnen „Laizismus“ genannt wird. So ist der laizisti-sche Staat ein Staat, in dem die Religion keine Macht über die Angelegenheiten des Lebens hat, sondern sich nur auf die Rolle der Anbetung beschränkt und die Angele-genheiten des Lebens lässt. Sie führt die Leute durch die  Methode, die sie für sich als richtig betrachten.

Es ist natürlich, dass eine andere Gruppe gegen sie opponiert. Sie sieht, dass der Islam sowohl Religion als auch irdisches Leben sowie Moschee als auch Institution für das Leben in all dessen Bereichen ist, in Anlehnung an das, was die historischen Bücher an musterhaften Vorbildern überliefern, die bestätigen, dass der Islam eine riesige Geme-inschaft mit vielfältigen Rassen und Abstammungen in einer Weise führte, die es irgendeinem System unmöglich macht etwas Ähnliches bei der Verwirklichung von Frei-heit, Gerechtigkeit, sozialer Garantie und Erarbeitung der Bedingungen, die beim Fort-schritt, Kreieren und Erfinden helfen, zu erreichen. Wollen wir also eine Beschleunigung beim Lauf der Zivilisation, so hat der Islam für uns die Überlegenheit über alle Nationen in diesem Bereich bereits verwirklicht – wenn wir ihn denn so anwenden wie es sein sollte und wie es GOTT für uns unter SEINEM Schutz will.

In dieser Zeit erreichten nur wenige im Namen des Islam Sprechende einen Grad an Kultur und Wissen, der ihnen das Verstehen der Realität der zeitgenössischen menschli-chen Gesellschaften und das Unterscheiden zwischen dem, dessen Annah-me unter den gegenwärtigen Umständen notwendig ist, und dem, was man ablehnen soll, ermöglichte. So ist auf keinen Fall in den islamischen Gesellschaften Großzügigkeit in dem Sinne statthaft, dass diese sie zur Ablehnung all dessen führt, was mit der modernen Zivili-sation zusammenhängt, ja sogar wenn es keine negative Auswirkung auf die religiöse Seite hat.

Sie stellten das Beschäftigen mit jeglicher Erscheinungsform der Zivilisation in Abrede, selbst wenn die Religion es nicht in Abrede stellt oder verbietet.

Sie legten dem Verhalten der Leute Beschränkungen auf und stützten sich auf die Meinung eines Rechtsgelehrten – ohne Berufung auf einen eindeutigen Text.

Ihre Rechtsgutachten sind durch Einschränkung und Kontrolle der Freiheit der Leute gekennzeichnet, obwohl es eindeutige Texte gibt, die erläutern, dass GOTT den Leuten keine Bedrängnis in der Religion auferlegt, sondern diese eine Erziehung und ein Geraderichten im Rahmen der Einfachheit und Leichtigkeit ist.

Dieser Standpunkt einiger Geistlicher war ein Grund für das Beharren der zum Laizi-smus des Staates Aufrufenden auf ihrem Standpunkt. Denn es lieferte ihnen den Beweis dafür, dass die Religion für das zeitgenössische Leben nicht geeignet sei, das durch Schnelligkeit von Veränderungen und Vielzahl von Neuerungen gekennzeichnet ist. Es ist nicht möglich das Festhalten an alten Formen, die das Bewegen des Fortschritts hemmen oder als Hindernis innerhalb der Gesellschaft stehen, mit dem Aufbruch zum Weg des Aufstiegs und der Zivilisation in Einklang zu bringen. Zu dem, was diese Leute in ihrem Standpunkt stützt, gehören die unter den Radikalen bekannten Standpunkte, die die Elite der Gebildeten der Nation für überhaupt nicht annehmbar in der zeitgenössi-schen Gemeinschaft hält, insbesondere was mit dem Politik- und Herrschaftsbereich zusammenhängt. Zu den bekanntesten dieser Standpunkte gehört, was einige Geistliche meinen, dass nämlich die Beratung, die der ehrwürdige Qurʾān festlegt, dass sie zu den notwendigen Eigenschaften für die islamische Gesellschaft gehört, für die Herrscher nicht verpflichtend sei. Denn die Laizisten bezeichnen diesen Standpunkt als der Demo-kratie zuwiderlaufend, mit der die Gesellschaften in der modernen Zeit dahingehend bekannt wurden, dass sie die optimale Methode bei der Verwaltung der Herrschaftsan-gelegenheiten sei. Kommt also jemand und entledigt sie ihres Hauptinhaltes und vereitelt ihre Grundwirkung, so ist es nur natürlich, dass er einen starken Widerspruch findet, sogar wenn er seine Meinung mit dem Mantel des Islam umhüllt. Wie steht es dann mit einer Meinung, die kein Gewicht im Bereich der islamischen Rechtswissenschaft hat, selbst wenn jemand, der sich selbst als einen Rechtsgelehrten bezeichnet, an ihr festhält. Die Laizisten griffen diese Meinung jedoch auf und erhoben sie als eine Waffe, mit der sie verängstigen, wer über den einladenden Aufruf zur Anwendung der islamischen Šarīʿah im Bereich der Herrschaft nachdenkt, insofern als sie ihre Stimme erheben, dies bedeute eine religiöse Diktatur, solange der Herrscher nicht zu der Meinung derer verpflichtet sei, die er zu Rate zieht.

Zu den Dingen, bei denen die Laizisten gegen die Herrschaft der Religion in den Lebensbereichen Einwände erheben, gehört ihre Angst vor dem Nicht-Vorhanden-sein eines Einwands – oder Raumes für Kritik an maßgebenden Leuten – unter dem Schutz der religiösen Herr-schaft; denn der Herrscher verbirgt sich hinter der Heilig-keit der Religion, gegen die Einwände zu erheben niemandem gestattet ist. Und damit stirbt die andere Meinung und der, in dessen Hand die Macht ist, besitzt ohne Mitstreiter allein die Herrschaft. So gibt es niemanden, der Mut zur Kritik an ihn hat, da man fürchtet des Abweichens von der Religion beschuldigt zu werden. Und es gibt niemanden, der gegen seinen Beschluss Einspruch erhebt ohne  ein Meuterer gegen die Religionslehren zu sein..

Es ist merkwürdig, dass einige derer, die diese Waffen angesichts der zur islami-schen Herrschaft Aufrufenden erheben, keine Beziehung zur Meinungsfreiheit im Bereich der Herrschaft haben. Und es gibt Feindseligkeit zwischen ihnen und dem Prinzip der Ausdehnung des Raums zum Einwand, die die Historie auf ihren Seiten vermerkte. In ihren Prinzipien oder politischen Programmen gibt es nichts, was darauf hinweist, dass sie Aufrufende zur Demokratie sind oder das Vorhandensein eines Ein-wands in der Gemeinschaft befürworten oder die Ausübung von Kritik am Herrschafts-system erlauben. Deren Wurzeln sind diktatorisch, und einige von ihnen haben sie bereits für einen gewissen Zeitraum ausgeübt. Und deren Führer und Lehrer üben sie nach wie vor in umfangreichem Maß aus. Denn wie nehmen sie das, was sie „die Diktatur der Geistlichen“ nennen, als eine Waffe, mit der sie die Allgemeinheit und die Volksmassen in der islami-schen Gesellschaft verängstigen?

Das ist in der Tat ein großer Trugschluss. Die Lehre des Islam hat zwei Teile:

Ein Teil hängt mit den reinen Anbetungshandlungen zusammen, und diese sind detailliert und konkret festgesetzt. Deshalb ist deren Änderung oder Umbildung nie-mandem erlaubt. Der Muslim hat sie also wie sie überliefert wurden und ohne Hinzu-fügung oder Verringerung an vereinbarten Quellen auszuüben.

Was aber den zweiten Teil betrifft, und zwar was es außer den reinen Anbetungs-handlungen gibt – was nämlich mit den Angelegenheiten des Lebens zusammenhängt – so erlaubt es der Islam den Muslimen sich um sie zu bemühen und, wenn es der Fall erfordert, deren Entwicklung. Sie haben das Recht dazu, solange sie dem generellen Rahmen verpflichtet sind. Zu den Dingen, die diesen Kurs veranschaulichen, gehört, was der Islam im Bereich der Herrschaft festlegt. Er macht zur Bedingung, dass die Angele-genheit Beratung sei, das heißt, man muss jedem die Möglichkeit geben seine Meinung zu äußern. Was über dies an Form und Weise der Herrschaft hinausgeht, so bleibt deren Angelegenheit den Leuten überlassen. Sie haben das Recht zu wählen, was zu ihnen passt. Und sie haben ferner das Recht zu ändern, was sie angewandt hatten, wenn sie sehen, dass es einen Mangel hat, unter der Bedingung, dass das System, das sie beschlie-ßen – wie seine Art und Form auch sei – auf dem Prinzip der Beratung beruht und das Prinzip einschließt jedem Individuum die Gelegenheit seine Meinung zu äußern zu geben.
Das ist die islamische Methode, die Aufgeschlossenheit für alle politischen und wirt-schaftlichen Ideen und Experimente in der Welt erlaubt und gestattet, davon zu über-nehmen, was dem islamischen Staat Ungebundenheit und Fortschritt möglich macht, und alle Elemente des wissenschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Aufstiegs zu übernehmen. Wird nun zur Anwendung der islamischen Šarīʿah aufgerufen, soll jeder Mensch mit ausgewogenem Verstand verstehen, dass deren Grundlage das Prinzip der Beratung ist. Unter ihrem Schutz sind das Anwenden von Demokratie in deren liberalen Sinne, nämlich durch das Mehrparteiensystem, sowie, wenn dies zum Wohl der Gesell-schaft ist, das Errichten von Verfassungsorganen möglich. Denn zu den Grundlagen der islamischen Rechtslehre gehört „Wo das Wohl ist, ist GOTTes Gesetz“. Sind die Meinu-ngen der Rechtsgelehrten bei irgendeiner Frage vielfältig, wird von ihnen nur das ein Beschluss und ein alle Leute verpflichtendes Gesetz, was auf Basis der Zufriedenheit der Mehrheit in Übereinstimmung mit dem Prinzip der Beratung das Wohl der Leute erzielt. Damit fällt die von den Laizisten gezeigte Verlegenheit angesichts der Fülle von Meinu-ngen der Rechtsgelehrten bei einer einzigen Frage fort, und ihre Angst vor dem gewaltsamen Durchsetzen deren Meinungen durch die rigoros Unnachgiebigen zerrinnt. Das Prinzip der Beratung, das der Islam festlegte, ist mit dem gewaltsamen Durchsetzen der Meinung unver-einbar und bietet den Meinungen, die das Wohl der Leute verwirkli-chen, die Gelegenheit zum Überwinden anderer Meinungen … sogar wenn deren Vertre-ter sich in den Mantel des Islam hüllen und auf ihren Köpfen dessen Hut oder Zeichen tragen.

Was aber die Laizisten vorbringen, dass nämlich die Blütezeit der islamischen Herr-schaft – in der überall im Staat Gerechtigkeit herrschte und die Leute Meinungs-freiheit genossen und das Prinzip der Gleichheit unter ihnen angewandt wurde und so Stammes-fanatismus und rassistisches Sektierertum verschwanden – kurz war, da sie ja nicht über die Zeit der rechtgeleiteten Kalifen – mit Ausnahme der zweiten Hälfte der Herrschaft des dritten Kalifen – und die Zeit von ʿOmar Ibn ʿAbdi-l-ʿAzīz, die drei Jahre nicht über-stieg, hinausging und dann wieder der Fanatismus erschien, der die Meinungsfreiheit bei der Wahl des Herrschers beseitigte und alles – oder zumindest einen großen Teil –, zu dem der Islam im Bereich von Politik und Herrschaft aufruft, auslöschte, so wollen wir doch mit ihnen keine byzantinischen Diskgussionen über die Merkmale der islamischen Herrschaft in den Epochen nach der Zeit der rechtgeleiteten Kalifen beginnen, da uns dies in ein endloses Labyrinth führen würde. Es reichen in diesem Zusammenhang die Worte, dass wir nun also alle zugestehen, dass der Islam die Regeln für einen demokrati-schen Staat schuf und deren Anwendung damals ermöglichte, als die Verwirklichung der Demokratie ein unerfüllbarer Traum war; ja die Verwirklichung dessen war sogar unmöglich inmit-ten einer Welt, über die Diktatur in all ihren Arten, sei sie nun rassisti-scher, sektiererischer oder religiöser Art, herrschte. Dies ist also ein Beweis für die Einfachheit der Anwendung in unserer Zeit, in der der Klang der Demokratie alles andere übertönt – oder fast übertönt. Also sind die Prinzipien, die ihre Existenz in der Welt der pechschwarzen Finsternisse nachwiesen, fähig dazu ihre Aktivität in einer Zeit, in der sich die Intensität dieser Finsternis abschwächte, in noch besserer Art und Weise zu bestätigen.

Einige der Opponenten des Prinzips der Macht der Religion über die Orientierung und Regelung des Lebens in der Gesellschaft meinen, dass der Lebensstil sich gründlich verändert habe, weshalb die Anwendung der Prinzipien und Lehren der alten Zeiten in der zeitgenössischen Gesellschaft unmöglich sei. Denn wie könne ein Mensch der Moderne mit einer Methode fertig werden, die dem Charakter seines zeitgenössischen Lebens widerspreche? Und wie könne ein Mensch des 21. Jahrhunderts Gesetzen unter-liegen, die für die  Regelung des Lebens eines Menschen im ersten Jahrhundert formu-liert wurden, als es Nomadentum, Einfachheit und keine Kompliziertheit gab? Darüber hinaus sei, was in den Nomaden-Gesellschaften akzeptabel war, vom zeitgenössischen Menschen nicht leicht zu schlucken. Ja, es gebe sogar einige Fragen, die in der Vergan-genheit unbestritten waren und keinen Zweifel zuließen und die der Verstand heutzutage voll und ganz ablehnt und mit denen die Gefühle und Empfindungen nicht harmonieren, da diese Fragen nicht mit der gegenwärtigen Zivilisationsstufe im Einklang stehen und den Anforderungen des zeitgenössischen Lebens nicht entsprechen sowie mit den Gege-benheiten der Zeit nicht harmonieren, sondern sie verabscheuen und nicht mögen.

Die Antwort auf dieses Argument gliedert sich in zwei Teile:

Ein Teil hängt mit der Frage der Dinge zusammen, die Veränderungen unterworfen sind. Der andere Teil befasst sich mit den Pfeilern, auf denen die Zivilisation beruht und der Fortschritt der Völker und Nationen aufgebaut wird.

Was die Frage der Dinge, die Veränderungen unterworfen sind, betrifft, so gibt es keinen Zweifel, dass GOTT das Universum erschuf und die Bewegung in dieser Welt zu einem auslösenden Moment  für das Leben machte. Käme nun diese Bewegung zum Stillstand,  verschwände das Leben gänzlich. Eine der Notwendig-keiten des Lebens ist die ständige Veränderung, da nichts auf der Erde in einem Zustand zwei Momente verharrt. Es befindet sich vielmehr in einer permanenten Wechselwirkung und ununter-brochenen Veränderung. Deshalb sehen wir, dass Gesellschaften, die dieses göttliche Gesetz nicht erkennen, Lähmung befällt, wenn sie dessen Bewegung verlangsamen oder die Unabänderlichkeit der Bewegung, die die Grundlage der Entwicklung und des Fort-schritts sowie die Quelle des Aufstiegs und des Aufbaus der Zivilisationen ist, ignorie-ren.
Da dieses Prinzip die Grundlage des ununterbrochenen Fortschritts ist, ist also zu beachten, dass keine Erscheinungsform des Lebens fest bleibt, sonst wäre sie ein Hinder-nis, das den normalen Fortgang des Lebens hemmt. Deshalb musste der Mensch seine Lebensweise ändern um sich dem Gesetz der Entwicklung anzupassen und auch seine Gesetze modifizieren um sie mit den Bildern des erneuerten Lebens in Einklang zu bringen und um den Bedürfnissen der Gesellschaft, die den ständigen Wechselwirkungen bei den gesellschaftlichen Phänomenen entstammen, zu begegnen. Wollen also die Angehörigen einer Nation von der Verrichtung dieser Arbeit nichts wissen oder glauben sie, dass das, was die Ahnen ihnen hinterließen, etwas Unveränderliches sei, da dies zu den heiligen Angelegenheiten gehöre, deren Auslöschung oder Verzicht oder Modifizie-rung nicht statthaft sei, so haben sie bereits über sich selbst das Urteil der Starrheit gefällt und zwischen sich und dem Fortschritt einen Zaun errichtet, der zwischen ihnen und ihrer Beteiligung am Aufbau der internationalen Zivilisation ein Hindernis bildet.

Man soll jedoch unter diesem Weltgesetz nicht verstehen, dass sich alles im Leben der Gesellschaft im Zustand der Veränderung und ständigen Erneuerung befindet, da dies zur Verwirrung und Instabilität führt. Die Systeme und sich verändernden Gesetze haben also feste und unveränderliche Aspekte, damit sie für das Leben dessen Stabilisierung sind. Darüber hinaus haben das Leben der Leute und deren soziales Verhalten unverän-derliche Grundlagen und unaustauschbare Prinzipien. Gäbe es also im Leben keine festen Elemente und stabile Prinzipien, befiele die Gesellschaft das Fieber der raschen Veränderung und des ständigen Wandels, was weder beruhigt noch stabilisiert. So gerät das Leben in Schwierigkeiten und wird gestört, und die Angelegenheiten vermengen und verflechten sich. Und so stürzt die Vernunft in Verlegenheit, und die Nation befällt Läh-mung, denn sie ist nicht zur Definition der Begriffe dessen, was sich um sie ereignet, fähig. Was also gestern tauglich war, ist heute verdorben, und an was die Nation in der jüngeren Vergangenheit festhielt, da sie glaubte, dass dies für ihr Leben passte, leugnet sie heute und betrachtet es mit den Augen des Spottes und der Verhöhnung.

Freilich ist die Fähigkeit des Menschen  nicht  zur Festlegung der Prinzipien im Stande, die die Stabilität bewahren. Gleichzeitig behindert sie nicht die Veränderung, die die Bewegung des Fortschritts und der zivilisierten Lebensweise fordert, und sie verbie-tet nicht die Neuerung, die für den Fortgang des Lebens auf dem Weg einer definitiven Entwicklung in der Umgebung des Menschen notwendig ist.  Denn wie hoch auch die Anzahl an geistigen Bildern über die Vergangenheit und Gegen-wart in dessen Geist im Bereich der veränderlichen und stabilen Dinge sei, so kann er die künftigen veränder-lichen Dinge nicht in der Weise kennen, die es ihm ermöglicht festzulegen, was an  Gesetzen geeignet ist, die das Leben der Gesellschaft regeln und das Verhalten deren Individuen begrenzen. Wenn der Mensch als Folge beobachtete Erscheinungen auch voraussagen kann, was in naher Zukunft auf sozialem Gebiet passiert, so wird seine Einschätzung bezüglich dessen, was sich in zwei oder drei Jahrhunderten ereignen wird, doch nicht einwandfrei sein. Der men-schliche Verstand ist nicht fähig dazu Gesetze und Systeme, die sich auf universale, feste und unveränderliche Prinzipien konzentrieren, festzulegen, damit diese für das Leben dessen Stabilisierung bedeuten. Gleichzeitig erlaubt sie die für die Bewegung des Fortschritts und des Aufstiegs notwendige Verän-derung, da die geistigen Möglichkeiten des Menschen mit dessen Zeit verbunden und durch dessen Raum begrenzt sind. Und deshalb ist die Verwirklichung der beiden folgenden Faktoren erforder-lich: Die Kontinuität universaler Prinzipien und der Mög-lichkeit zur Änderung  sekundärer Details zur Konfrontation mit der ständigen Verände-rung – dass nämlich die Fähigkeit des Urhebers dieses Gesetzes hinsichtlich Zeit und Ort unbegrenzt sein muss, damit er es vollkommen erlassen kann, ohne dass ihm ein Mangel oder eine Schwäche anhaftet oder  es irgendwann wegen veränderter Umstände eine Untauglichkeit erfährt. Und niemand ist dazu fähig außer GOTT, gepriesen und erhaben ist ER..

Deshalb legte GOTT Gesetzesbestimmungen fest, die universale Regeln enthal-ten, die für alle Zeiten und Epochen gültig sind und im Einklang mit dem stehen, was das Leben an Stabilität haben soll, und mit den Aspekten übereinstimmen, an denen sich alle Menschengeschlechter beteiligen. Was aber die Details und sekundären Dinge betrifft, so überließ GOTT sie dem Verstand des Menschen, der sie gemäß seiner Zeit und Umwelt herauskristallisiert und nach den Anforderungen seiner ihn umgebenden Verhältnisse schlussfolgert, damit er den Anforderungen der Zeit Folge leistet. Gleichzeitig sollen die Details nicht von der Hauptlinie abweichen, die der Islam als ein allgemeines Prinzip entwarf, zu dem die Allgemeinheit verpflichtet ist, oder als eine Verfassung, die die Leute als eine Grundregel für die Gesetzgebung annehmen, aus der alles hervorgeht, was sie an Gesetzen beschließen sowie für sich an Durchführungsbestimmungen und Verord-nungen entwerfen.

Es genügt ein einziger Blick auf das, was die Gesellschaften an großen Fragen beschäftigt – um nur einige Beispiele zu nennen: Beratung im Bereich der Herr-schaft, Freiheit zur Kritik in allen Lebensbereichen, Frage der Gleichheit unter den Menschen auf der Grundlage eigener Fähigkeit, und nicht auf der Grundlage einer Rasse oder Farbe oder irgendeines Aspektes der Aspekte des materiellen Lebens,  Gerechtigkeit bei der Verteilung des Volksvermögens sowie weitere grundlegende Angelegenheiten, auf denen das Leben der Gesellschaften beruht und die einen starken Einfluss auf den Aufstieg der Nationen und Gesellschaften ausüben – und der Standpunkt des Islam gehört dazu, er erläutert, dass er in Übereinstimmung mit ihnen – und mit anderen grundlegenden Fragen – für die Gesetze des Lebens gekommen ist. Er entwarf feste Regeln und über-ließ den Rechtsgelehrten die Details und sekundären Dinge, damit diese einen Bereich für Bemühung und Aufbereitung bilden um sich um die gesetzlichen Formen, die zu deren Milieu und Epochen passen, zu bemühen.

Auf dieser Grundlage richtete sich die Daʿwah (das einladende Aufrufen) an jeden auf der Erde sich zum Islam zu bekennen. Denn dieser bildet das System, das mit der Natur des Lebens und dessen ständigen Bewegung übereinstimmt und zu dem passt, was an festen Regeln erforderlich ist. Auf diesen Regeln beruhen die sich ändernden Dinge, damit sie nicht zerstört werden oder sich ihre Merkmale inmitten dieses reißenden Stro-mes der erneuernden Ereignisse nicht auflösen.

Wer also die sich ändernden Dinge im Universum und im Leben als Beweis für die Unangemessenheit des Islam für das zeitgenössische Leben nimmt, da die Gegeben-heiten der Zeit sich völlig von dem unterscheiden, was im sechsten nachchristlichen Jahrhundert vorhanden war,  der kennt in der Tat nicht die Besonderheiten der islami-schen Gesetzgebung und begreift nicht deren Pfeiler. Denn die Grundprinzipien im Leben der menschlichen Gesellschaften verändern sich nicht, und sie sind es, die die islamische Šarīʿah festlegte. Was aber zu den sich verändernden Dingen an sekundären Dingen und Details passt, so ließ sie der IslÁm für das Sich Bemühen der Rechtsgelehr-ten und Gesetzgeber, die sie entsprechend den Erfordernissen der Zeit und den Milieu-verhältnissen von dem gestalten, was dem Islam die Tauglichkeit der Anwendung in allen Zeitaltern und verschiedenen Milieus gibt.

Was die Opponenten des Anwendens der islamischen Šarīʿah behaupten, dass nämlich die Herrschaft der Reli-gion die Bewegung des Fortschritts behindere und den Lauf des Zivilisationsaufstiegs hemme, wobei die Geistlichen dem Denken Fesseln aufzwingen, und was sie – kraft ihres geistigen Standortes – an ideologischer Vorherr-schaft über schöpferische und kreierende Kräfte beim Menschen als Beweis für die Richtigkeit ihrer Meinung hinsichtlich dessen praktizieren, was in Europa in der Zeit der Renaissance geschah, als die Europäer ihre Zivilisation erst dann aufbauen konnten, als sie sich der Vormacht der Kirche entledigt und sich von den Gedanken der Geist-lichen, die ihnen alles Neue verboten und die Ausübung von Kritik verwehrt hatten – anderen-falls wären sie als Ungläubige und Ketzer beurteilt worden –, befreit hatten – all diese Behauptungen bedürfen einer wohlüberlegten Position, aus der wir in Ruhe disku-tieren, was in den Köpfen jener Leute hinsichtlich der religiösen Vormacht und Willkür religiöser Institutionen gegenüber der Bewe-gung des Denkens und dem Fortschreiten der Zivilisation haftet.

Der Islam gab niemandem – wie auch dessen Stellung sei – die Vormundschaft über das Denken über andere, wie das der Fall beim Papst in der christlichen Gesellschaft vor dem Zeitalter der Renaissance der Fall war. Darüber hinaus sprach er niemanden von Fehlern frei – oder mit einem Terminus technicus: er erklärte niemanden für unfehlbar –, so dass er der Gesellschaft eine Meinung mit dem Argument aufzwingt, es sei nicht erlaubt ihn zu kritisieren. Denn Kritik richtet sich ja nur an jemanden, der einen Fehler macht. Solange sein Fehler unmöglich ist, ist Kritik an ihm ein Verbrechen, für das bestraft wird, wer sich erdreistet ihm zu widersprechen, wie das hinsichtlich der Christen beim Papst der Fall war. Entfällt also im Islam die gedankliche Vormundschaft, hat jedes Individuum unter seinem Schutz das Recht frei zu denken und das von ihm Gedachte ohne behindert zu werden und ohne Beschränkungen, die über die Freiheit der Meinu-ngsäußerung verhängt werden, zu äußern. Das Prinzip der Verneinung der Unfehlbarkeit des Menschen hatte eine Auswirkung auf die Ausweitung der Kritik-bewegung; denn es gestattete Kritik an irgendeinem Denken, wie auch die Stellung des Äußernden sein mag. Es gibt also niemanden, der sich einer Immunität gegen von ihm abweichende Meinun-gen erfreut, auch wenn sein Ansehen in den geistigen Positionen hoch ist und er das höchste ihrer offiziellen Ämter bekleidet oder sich in einer Stellung behauptet, die die breite Masse für Seine Heiligkeit hält, wegen seiner Nähe – demzufolge, was sie glauben – zum Inhaber der Mission hinsichtlich Abstammung oder Wissen oder Gottesfurcht und Rechtschaffenheit.

Blicken wir also auf die Pfeiler der Renaissance in irgendeiner menschlichen Gesell-schaft, finden wir, dass die Freiheit zu denken – und die Nicht-Bevormundung – den ersten Platz einnimmt, da die Kontinuität des Fortschritts nur realisiert wird, wenn die Gesellschaft zur Erneuerung der Entwicklung und des Denkens fähig ist und sich in Verhältnissen befindet, die ihr die Erkenntnis des Rechtschaffenen und des Verdorbenen ermöglichen und ihr die Freiheit zur Ausübung dessen, was ihr beim Vorantreiben der Beschleunigung des Fortschritts hilft, garantiert und sie bei der Beständigkeit der Aktivität beim Aufbau und Aufstieg unterstützt. Da nun der Islam dem Muslim diese Umstände bot – mit dem, was er als Prinzip der Freiheit des Denkens für jedem Men-schen festlegte, und mit dem, was er den Leuten als Nicht-Vorhandensein eines unfehl-baren Menschen erläuterte –, beruht das, was die Opponenten behaupten, dass nämlich das Befolgen der islamischen Šarīʿah die Bewegung des Fortschritts behindere und das Fortschreiten des Aufstiegs und der Zivilisation hemme, auf keinem stichhaltigen Beweis. Vielmehr strafen dies die Texte Lügen, und der Geist der Prinzipien des Islam und dessen Stützpfeiler stellen dies in Abrede. Es gibt zahlreiche Verse, die zum For-schen und Betrachten und Erkunden aufrufen, wie etwa die Worte des Erhabenen:

    „Sprich: „Zieht umher auf Erden! Dann seht, wie ER die  Schöpfung begann! …“     (Qurʾān, Surah 29, Vers 20)

Und SEINE Worte:

  Betrachten sie denn nicht die Wolken, wie sie erschaffen wurden, und den Himmel, wie er empor-gehoben wurde, und die Berge, wie sie aufgerichtet sind, und die Erde, wie sie ausgebreitet ist?“       (Qurʾān, Surah 88, Verse 17-20)

Der Islam hindert nicht am Denken, selbst wenn das dazu führt ihn zu leugnen. Er zwingt also niemanden sich zu Eigen zu machen, was man ablehnt. GOTT, der Erha-bene, sagt:

 „ … Wer nun will, der soll glauben! Und wer will, der soll leugnen! … „   
                                                            (Qurʾān, Surah 18, Vers 29)


Und ER sagt auch:

  Es gibt keinen Zwang  in der Religion. Bereits stellte sich das richtige Verhal-ten gegenüber dem sündhaften Fehlgehen heraus …“
                                                         (Qurʾān, Surah 2, Vers 256)


Es besteht überhaupt kein Zweifel daran, dass eine Religion zum Betrachten und Forschen aufruft sowie dem Menschen die Freiheit in dem gibt, was er glaubt. Es ist nicht möglich, dass die Religion auf dem Weg des Fortschritts einen Stolperstein ist. Vielmehr treibt er den Menschen stark zur Beschleunigung beim Aufbau und Aufstieg durch das an, was er ihm an Gelegenheiten zur Freiheit im Denken und Äußern der Meinung bietet..

Zu dem, was diesen Aspekt noch mehr verdeutlicht, gehört, dass der Islam einen Muslim nur in einem Maße zum anbetenden Dienen verpflichtet, das ihn zum Kulti-vieren der Erde qualifiziert. Der Erhabene sagt:

„… ER hat euch aus der Erde hervorgebracht und hat euch auf ihr angesiedelt …“                       (Qurʾān, Surah 11, Vers 61)

Die Kultivierung ist aber nur das Ergebnis von Handeln und Produktion und einer der Aspekte des Aufstiegs und Fortschritts.
Also ist nicht das anbetende Dienen an sich gemeint, sondern vielmehr das, was sich aus ihr hinsichtlich der Qualifikation des Individuums ergibt, insofern als sie es zum Schaffen und Gestalten befähigt und im Bereich der Zivilisation zum Beeinflu-ssen und zum BeeinflusstWerden heranbildet. Man denke über die Worte des Erhabenen nach:

„… GOTT will nicht, dass ER euch eine Bedrängnis auferlege, sondern ER will euch  reinigen .“           (Qurʾān, Surah 5, Vers 6)

Die Reinheit hat nun zwei Aspekte: die äußere und die innere. Ihr äußerer Faktor besteht darin, dass der Mensch in einem schönen Aussehen erscheint, adrett angezogen ist und bei allen, mit denen er geschäftlich zu tun hat, geordnet ist sowie mit denen um ihn herum harmoniert.

Was aber den anderen Aspekt der Reinheit betrifft, so besteht er darin, dass er einen guten Charakter, ein reines Herz und eine reine Gesinnung hat, niemanden betrügt, keinen Menschen hasst und für seinen Bruder wünscht, was er für sich selbst wünscht.

Es besteht kein Zweifel daran, dass die Produktivität des moralischen Aspekte– und zwar ist das der innere –, wenn er mit Fähigkeit und Unterstützung zusammen-trifft, in den verschiedenen Lebensbereichen die Basis für den Aufstieg und die Zivilisation darstellt, und diese ist es, deren Auswirkungen auf den Menschen sichtbar werden.
Somit sollen die Opponenten der Anwendung der islamischen ŠarÐYah sich die folgenden Tatsachen vor ihre Augen führen:

Erstens: Der Islam ruft zum Handeln im weltlichen Bereich auf. „Also kein Mönchtum im Islam.“ Wer also behauptet, dass Gleichgültigkeit und Nachlässigkeit im weltlichen Bereich zu den Kennzeichen des Islm gehören, und zwar mit dem Argument, vom Muslim werde gefordert die Anbetungshandlungen zu vermehren, selbst wenn dies auf Kosten der Produktivität ginge, der ist nicht Korrekt. GOTT, der Erhabene, sagt:

„Wenn also das Gebet verrichtet ist, so zerstreut euch im Land  …“
                                                          (Qurʾān, Surah 62, Vers 10)

Hinsichtlich des Anspornes zum weltlichen Handeln gibt es nichts Beredteres als dies.

Zweitens: Der Islam erläuterte, dass das Ziel der Existenz des Menschen die Kultivierung der Erde ist. Die Kultivierung auf ihr wird aber nur durch Aufstieg und Fortschritt realisiert. Wessen Ziel seiner Existenz also der Aufbau von Zivilisationen ist, der darf nicht passiv auf dem Kampfplatz des Aufbaus und Fortschritts stehen bleiben, ganz zu schweigen vom Behindern der Bewegung des Fortschritts und vom Aufhalten des Fortgangs der Zivilisation.
Drittens: Der Islam hat nicht den Genuss der Früchte der Zivilisation verboten, sofern daraus kein Schaden resultiert. Er will vielmehr vom Gerede derer, die jenes verbieten, nichts wissen. Denn der Erhabene sagt:

„Sprich: „Wer hat den Schmuck GOTTes verboten, den ER für SEINE anbetend Dienenden hervorgebracht, und die guten Dinge vom Lebensunter-halt?“ Sprich: „Sie sind für diejenigen, die im diesseitigen Leben glauben, besonders am Tag der Auferstehung.“        (Qurīān, Surah 7, Vers 32)

Ja er wies den Menschen sogar an das zu genießen, was es im Diesseits an guten Dingen gibt. Der Erhabene sagt:

„O ihr, die glauben! Esst von den guten Dingen, die WIR euch als Lebens-unterhalt gewährten! …“          (Qurʾān, Surah 2, Vers 172)

Wer also das Verbot der Verwendung dessen, was die Zivilisation produziert hat, sieht, darf seine Meinung nicht dem Islam zuschreiben; denn die Texte des ehrwürdigen Qurʾān verbieten die Beschäftigung mit irgendetwas, das die Zivilisation hervorgebracht hat, überhaupt nicht – es sei denn, es ergäbe sich daraus ein Schaden für das Individuum oder eine Verderbtheit in der Gesellschaft.

Wer also diese Tatsachen kennt, darf demzufolge der Anwendung der islami-schen Šarīʿah nicht widersprechen – in Anlehnung an das, was sich unter der Masse der Gebildeten verbreitete, dass nämlich der Islam das Fortschreiten der Zivilisation hemme oder die Geschwindigkeit des Rades des Fortschritts begrenze. Das Ausmaß des Einflu-sses des Glaubens auf das Antreiben des Laufes der Zivilisation ist ja nun klar geworden. Falls der Glaube bei der Führung der Nation benutzt wird, beschleu-nigen wir unsere Schritte auf dem Weg des zivilisatorischen Aufbaus.

Der Standpunkt des Islam gegenüber den Fragen der Freiheit, der Demokratie und der Zivilisation ist nicht alles, was ihn für alle Zeit und für jeden Ort geeignet und für alle Milieus und Gesellschaften passend macht; viel-mehr wurde seine ganze Methode – sei sie nun im Bereich der Politik und Herrschaft oder in den Pavillons der Wirtschaft und des Kapitals oder in den Sälen der Forsch-ung und des Studiums oder in anderen Dingen – auf die Grundlage des Nicht-Einschränkens zeitlicher und örtlicher Bereiche gestellt. Denn GOTT hat den Menschen in all diesem zum Angelpunkt SEINER Prinzi-pien und Regeln, zum Ziel SEINER Gebote und Verbote sowie zum Zweck der Befolgung SEINER Bestimmungen und Rechtsvorschriften gemacht. Was es im Islam an Dog-men, Anbetungshandlungen, Ethik und Bestimmungen gibt, ist ausschließlich aus Fürsorge für den Menschen und dessen Interesse, so dass die Stürme des Irrtums und der Verleumdung ihn nicht zerstören und der Wind des Hasses und der Aggression sein Wesen nicht niederreißt und sein Selbst nicht auslöscht und die Pfeiler seiner Gesell-schaft nicht erschüttert werden und seine persönliche individuelle Struktur oder Abstammung nicht geschwächt wird. Die Grundlagen des Glaubens im IslÁm stimmen also mit der natürlichen Veranlagung des Menschen überein, und deshalb harmonisieren sie mit seinen Empfindungen und Gefühlen und sind geordnet für sein Leben und seine Orientierungen sowie auf  seine Verhaltensweisen und Gewohnheiten ausgerichtet, so dass er sich innerlich mit sich selbst im Einklang findet und nach außen mit denen, die sich um ihn befinden, und mit dem, was sich um ihn befindet. Wo auch immer man sich dem islamischen Garten zuwendet, findet man alles, was es in ihm an Glauben, Anbe-tung, Handlungen und Bestimmungen im Dienst des Menschen und des Lebens gibt. Und er führt – wer ihn anwendet, wie GOTT es will – zur Harmonie in der Melodie des ganzen Lebens und bewirkt einen positiven Einfluss beim Antrieb des Rades des Fort-schritts und des Aufstiegs.

Diejenigen, die sich mit Daʿwah beschäftigen, sollen die vorgetragene Ideen studie-ren, da sie mit solchen Problemen ständig konfrontiert werden.


                                                                Prof. Dr. Muhammad  Shama

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